Reframing – mit Umdeutung den Schmerz nach einer toxischen Beziehung überwinden
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Toxische Beziehungen können ein regelrechter „Selbstwertcrasher“ sein. Umdenken kann dann helfen.
© Quelle: Unsplash
Wenn wir frisch aus toxischen Beziehungen kommen, fühlen wir uns in der Regel sehr schlecht. Diese Beziehungen sind echte „Selbstwertcrasher“ und wir sehen uns – und sind es auch ein wenig – als Opfer der Umstände und/oder des Partners oder der Partnerin. Um wieder in unsere Kraft zu kommen und den Stillstand, der durch negative Emotionen entsteht, zu überwinden, kann die Umdeutung der Situation ein sehr hilfreiches Mittel sein.
Wir betrachten also Situationen in einem neuen Zusammenhang und geben einem Ereignis einen neuen Rahmen (Reframing = eine Situation in einen anderen Rahmen setzen). Wenn wir zum Beispiel von einem narzisstischen Partner verlassen wurden, können wir dann mit etwas Abstand sehen, dass es gut für uns war. Und es war auch kein Zeichen von Schwäche, dass wir den Schritt nicht selbst gegangen sind, sondern wir können froh sein, dass der/die andere es getan hat, da wir selbst womöglich noch lange den Absprung nicht geschafft hätten und sich unser Leidensweg noch verlängert hätte.
Mit Reframing aus der Negativspirale heraus
Außerdem können wir irgendwann auch sehen, was wir alles in dieser toxischen Beziehung über uns selbst und für die Zukunft gelernt haben und sogar dankbar sein. Man kann quasi jede Situation positiv umdeuten! Und dabei geht es keinesfalls darum, die negativen Emotionen zu verdrängen. Reframing ist quasi der Schritt danach, damit es weitergehen kann und wir nicht ewig in der Negativspirale hängen bleiben.
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Viele meiner Klientinnen und Klienten haben nach einer Trennung aus toxischen Beziehungen offene Fragen und können deshalb oft auch schlecht loslassen. Es ist völlig verständlich, dass wir uns einen guten und vielleicht sogar versöhnlichen Abschluss nach einer Beziehung wünschen.
Dies ist nur leider oft nicht möglich und nach einer toxischen Beziehung ist null Kontakt auch der beste Weg, um diese endgültig hinter sich zu lassen. Aber durch Reframing können wir uns selbst diesen guten Rahmen geben. Wir brauchen dafür nicht zwingend unsere Ex-Partnerin oder unseren Ex-Partner. Wir schaffen uns unsere eigene Wirklichkeit!
Positive Sichtweite auf Menschen haben
Wir können entscheiden, dass auch die schlechtesten Beziehungserfahrungen gute und wichtige Lernerfahrungen für uns waren, uns gestärkt haben und uns zu dem Menschen gemacht haben, der wir heute sind. Diese Erfahrungen können uns unglaublich voranbringen und auch letztlich dazu führen, dass wir bei der Partnerwahl genauer hinsehen und in glücklichere Beziehungen kommen. So eine Sicht auf ursprünglich leidvolle Erfahrungen lässt uns wachsen und weitergehen.
Wir können diese Methode auch auf alle anderen Situationen in unserem Leben übertragen und dadurch mit einer positiveren Sichtweise auf Menschen und das Leben blicken. Und dazu gehört für mich auch, einerseits zwar keinen Kontakt zu bestimmten Menschen mehr zu haben, andererseits aber trotzdem irgendwann Frieden mit diesen zu machen. Und davon profitieren wir immer!
Der Autor und seine Kurse sind zu erreichen über www.liebeschip.de. Sein aktuelles Buch „Vom Opfer zum Gestalter – Raus aus toxischen Beziehungen, rein ins Leben“ ist online und in alles Buchhandlungen erhältlich.
In der Kolumne „Auf der Couch“ schreiben wechselnde Experten zu den Themen Partnerschaft, Achtsamkeit, Karriere und Gesundheit.