Grillfleisch im Ampel-Check – so groß sind die Unterschiede
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Diese Lebensmittel wurden nach der Nährwert-Ampel Nutri-Score getestet.
© Quelle: foodwatch
Hannover. Schweinesteak oder Veggie-Ersatz? Eistee oder Saftschorle? Frucht- oder Milcheis? Welche Lebensmittel gesünder sind, soll in Zukunft die Lebensmittelampel Nutri-Score auszeichnen.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat exemplarisch 24 Lebensmittel, die vor allem im Sommer gerne gekauft werden, mithilfe der Nutri-Score-Ampel verglichen: mariniertes Grillfleisch, vegane Grillprodukte, Getränke, Eis, Aufback-Baguettes sowie Ketchup, Senf und Mayonnaise.
Innerhalb der Produktgruppen zeigten sich dabei deutliche – und teils auch überraschende – Unterschiede, bilanzieren die Tester. Das gilt vor allem für Grillfleisch: Die Bewertungen reichen einem grünen A für die Hähnchenmedaillon-Spieße von Aldi, die Rewe-Schweinerückensteaks wurden mit einem gelben C bewertet, die schlechteste Note, ein rotes E, erhielten die Schweinefleisch-Grillfackeln von Lidl – sie seien allzu fettig und salzig.
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Foodwatch-Nährwert-Ampel für Grillfleisch.
© Quelle: foodwatch
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Foodwatch-Nährwert-Ampel für Grillfleisch.
© Quelle: foodwatch
Auch bei den veganen und vegetarischen Fleischalternativen unterscheiden sich die Ergebnisse: So erhielt der Incredible Burger aus Soja und Weizen von Garden Gourmet (Nestlé) ein grünes A, die veganen Mühlenfilets Typ Hähnchen von Rügenwalder Mühle schnitten mit einem hellgrünen B ab. Die fleischfreien Burger-Bratlinge des Herstellers Beyond Meat erhalten aufgrund seiner vielen Kalorien nur ein gelbes C.
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Foodwatch-Nährwert-Ampel für Fleisch-Alternativen.
© Quelle: foodwatch
Nur Wasser erhält die Bestnote
Ähnliche Ergebnisse gibt es bei den Sommergetränken: Wasser erhielt grundsätzlich die Bestnote A, gefolgt vom ungesüßten Bio Grüner Tee von Pfanner (B), der gezuckerte Green Tea von Arizona hingegen nur ein D. Selbst beim Eis gibt es nach dem Nutri-Score-Test große Unterschiede: Magnum Classic erhielt ein orangenes D, das Apfel- und Erdbeer-Fruchteis des Bio-Herstellers Nice schnitt für eine Süßigkeit ausgesprochen gut ab und bekam aufgrund des hohen Fruchtgehalts ein hellgrünes B.
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Foodwatch-Nährwert-Ampel für Eistee.
© Quelle: foodwatch
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Foodwatch-Nährwert-Ampel für Softdrinks.
© Quelle: foodwatch
Der Nutri-Score wurde von unabhängigen französischen Wissenschaftlern entwickelt. Er nimmt eine Gesamtbewertung der Nährwertzusammensetzung eines Produktes vor: Ernährungsphysiologisch günstige Nährwertbestandteile wie Ballaststoffe, Proteine, Obst und Gemüse werden mit ungünstigen Bestandteilen wie etwa gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz verrechnet. Das Ergebnis wird auf einer von grün (am gesündesten) nach rot (am ungesündesten) abgestuften Farbskala, die mit den Buchstaben A bis E hinterlegt ist, eingeordnet.
Bei den getesteten Baguettebroten war die ganze Palette zu finden, von den getesteten Soßen kam keine in den grünen Bereich.
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Foodwatch-Nährwert-Ampel für Baguette-Brote zum Aufbacken.
© Quelle: foodwatch
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Nährwert-Ampel für beliebte Soßen.
© Quelle: foodwatch
Kritik an Ernährungsministerin Julia Klöckner
Während Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) derzeit noch an den Vorbereitungen für ein Kennzeichen arbeitet, haben einige Handelsmarken wie Danone, Bofrost und Nestlé die Nährwert-Farbampel bereits freiwillig auf ihre Produkte drucken lassen. Frankreich und Belgien nutzen den Nutri-Score schon, bald wollen Spanien und die Schweiz nachziehen.
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In Deutschland dagegen verschleppe Bundesernährungsministerin Julia Klöckner die Einführung des Labels, sagte Luise Molling von foodwatch. „Mit der Nutri-Score-Ampel liegt längst ein umfangreich getestetes Modell zur Nährwertkennzeichnung vor, das nicht nur besonders leicht verständlich ist, sondern nachweislich auch dazu führt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher gesünder einkaufen.“
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Von RND/so