Brettspiel im Check: „Reef“

Das Cover des Brettspiels "Reef"

Je schöner die Spieler das Riff gestalten, desto mehr Punkte gibt es.

Hannover. „Beobachtet das Wachstum einer der schönsten und exotischsten Strukturen der Natur: des Korallenriffs“, verheißt die Anleitung. Und weiter: „Öffnet eure Augen für die Schönheit der Ozeane“ – bekanntlich ist das eine vergängliche Schönheit. Das allerdings versäumt die Anleitung zu erwähnen – Korallenriffe sind durch die Verschmutzung der Meere stark gefährdet. Was hier aber auch nicht so wichtig ist. Denn „Reef“, dieses angebliche Hohelied der schönen Meereswelt, ist ein völlig abstraktes Spiel – mit Spielsteinen aus Plastik. Anfangs ziemlich klebrigem Plastik. Auf einer Ablage mit viermal vier Feldern baut jeder Spieler an seinem angeblichen Riff. Man startet mit vier Steinen jeder enthaltenen Farbe und geht fortan auf Punktejagd.

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Abtauchen und ab in die Welt der Korallen

Dazu braucht man Karten. Jeweils drei liegen in der Mitte, der offene Nachzugstapel befindet sich daneben. Wenn man dran ist, zieht man entweder eine; wer vom Stapel nimmt, muss außerdem einen Punktemarker auf einer der anderen ablegen. Oder aber man spielt eine seiner Handkarten aus. Diese haben eine Doppelfunktion: In der oberen Hälfte geben sie an, welche Steine man sofort verbauen muss (Stapeln ist dabei übrigens ausdrücklich erlaubt und erwünscht). Die untere Hälfte zeigt, welche Steinkombinationen zu diesem Zeitpunkt gewertet werden können. Dafür gilt die Draufsicht: Man schaut von oben auf seine Auflage und guckt, ob die Bedingung erfüllt ist, ob etwa irgendwo vier rote Steine im Quadrat liegen (sechs Punkte) oder drei gelbe Steine in einer Diagonale (vier Punkte).

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Verschiedene bunte Korallen sammeln

Das Problem ist: Welche Steine man bekommt und welche man wertet, widerspricht sich auf nahezu jeder Karte. Da soll man Gelb abrechnen und bekommt nur Grün. Aber: Die Steine kann man vielleicht für eine spätere Wertung gebrauchen.

„Reef“, erschienen bei Next Move Games, dem Verlag des Spiels des Jahres 2018, „Azul“, ist eine tolle abstrakte Fingerübung, dabei sehr anschaulich. Die Kritikerjury hat es in diesem Jahr auch wohlverdient auf ihre Empfehlungsliste gesetzt.

Man ist gefordert, den akuten und den langfristigen Nutzen der Karten gegeneinander abzuwägen: Nimmt man eine Karte, die einem gerade gar nichts bringt, die einem aber hilft, später viele Punkte zu sammeln? Nimmt man sie vielleicht nur, weil sich dort Punktemarker angesammelt haben, sie sonst aber gar keinen Nutzen bringt? Ein Manko ist einzig das Material. Denn das Ökosystem mit Plastik zu feiern, ist schon bizarr.

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Die Spielfiguren des Brettspiels "Reef"

Emerson Matsuuchi: „Reef“. Next Move Games (Vertrieb: Pegasus Spiele), für zwei bis vier Spieler ab acht Jahren, etwa 40 Euro.

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