Wie reich bin ich – und was hat das mit meiner Heizung zu tun?
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Das Gehalt hat derzeit weniger Kaufkraft als noch im vergangenen Jahr – und ist zudem unterschiedlich verteilt.
© Quelle: RND-Illustration/Patan
Hand aufs Herz: Glauben Sie, dass Ihr Haushalt zu den reichsten in Deutschland gehört? Das würden wahrscheinlich die wenigsten Bürger von sich behaupten – in diesem Jahr wohl noch einige weniger als sonst. Und da über Gehälter und Löhne wenig gesprochen wird, fällt die Einschätzung ohnehin oft schwer.
Wer als arm gilt, ist dabei klar definiert: Offiziell gilt in Deutschland als armutsgefährdet, wer weniger als 60 Prozent des sogenannten Nettoäquivalenzeinkommens zur Verfügung hat. Im vergangenen Jahr waren das laut Statistischem Bundesamt für eine alleinlebende Person 1251 Euro netto im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren 2627 Euro.
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Wo genau man mit dem eigenen Einkommen im Vergleich mit anderen steht, lässt sich dagegen schwerer bestimmen. Abhilfe schafft hierbei ein interaktives Tool des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Mit dem Einkommensvergleichsrechner lässt sich das Nettoeinkommen des eigenen Haushalts in Relation zu anderen Haushalten setzen. So ist etwa ein Haushalt aus zwei Erwachsenen mit 4000 Euro Nettoeinkommen wohlhabender als 70 Prozent der Gesamtbevölkerung – bei 3000 Euro sind es nur 45 Prozent.
Gas, Öl oder Fernwärme? Wie das beeinflusst, wie wohlhabend Sie im Vergleich sind
Der Rechner des IW ist nicht neu: Das Tool gibt es in dieser Form bereits seit 2019. Allerdings haben die Daten eine Aktualisierung erhalten. Sie basieren nun auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) von 2020. Und noch etwas ist neu: Mit dem Rechner lassen sich Einkommen nicht mehr nur mit der Gesamtbevölkerung oder etwa nach Geschlecht, Wohnort oder Haushaltstyp vergleichen. Auch die Heizart kann nun zum Vergleich herangezogen werden.
Laut IW zeigen sich dabei vor allem zwei Dinge: Erstens verfügen Personen, die mit Fernwärme heizen, häufiger über geringere Einkommen als Personen, die mit Gas oder Öl heizen. Als Grund vermuten die Experten dafür unterschiedliche Wohnorte und Wohnarten. Haushalte, die via Fernwärme heizen, lebten demnach häufiger im städtischen Raum zur Miete, während Ölheizungen häufiger in ländlich geprägten Regionen bei Personen mit Wohneigentum und höheren Einkommen zu finden seien.
Zweitens erreichten die Entlastungen für Gas und Fernwärme zwar einen breiten Teil der Bevölkerung, da mehr als die Hälfte der hiesigen Haushalte ebendiese Heizungsarten nutzt. Allerdings profitierten besonders häufig Haushalte in städtischen Regionen – und weniger ländlich geprägte Regionen.
RND/sag