Vier-Tage Woche mit vollem Lohn? Für DGB „total attraktiv“
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Anja Weber, Vorsitzende des DGB Nordrhein-Westfalen, plädiert für eine Vier-Tage-Woche nur bei vollem Lohn.
© Quelle: David Young/dpa/Archivbild
Düsseldorf. Die NRW-Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Anja Weber, hat Überlegungen für eine Vier-Tage-Woche als „hochspannend“ für Politik, Unternehmer und Gewerkschaften bezeichnet. „Wir müssen viel stärker über die Entlastung der Menschen sprechen“, sagte Weber der „Rheinischen Post“ am Donnerstag.
Eine Vier-Tage-Woche sei „total attraktiv“ für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Allerdings nur, wenn ich bei gleichem Lohn die Arbeitszeit entsprechend reduziere“, betonte Weber.
Es gebe viel zu wenige Unternehmen, die überhaupt eine verkürzte Vollzeit anböten, so die Gewerkschafterin. Dabei sei das ein Hebel, um auch die Frauenerwerbsfähigkeit zu steigern. „Die steigende Zahl psychischer Erkrankungen zeigt doch eindeutig, dass der Weg der stetigen Arbeitsverdichtung ein falscher ist.“
Vier-Tage-Woche: Pilotprojekt in Großbritannien mit positiver Bilanz
Weber reagierte damit auf ein sechsmonatiges Pilotprojekt in Großbritannien, in dem Unternehmen eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohn ausprobiert hatten. 56 von 61 Arbeitgebern teilten nach Ende der Testphase mit, die Vier-Tage-Woche beibehalten zu wollen. 18 bestätigten das Konzept sogar bereits als dauerhaft eingeführt.
Weber kritisierte Pläne von NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU), im Kampf gegen den Lehrermangel die Möglichkeit von Teilzeit-Arbeit bei Lehrkräften einzuschränken. „Ich glaube, auf Freiwilligkeit zu setzen, wäre besser und motivierender, weil schlicht ganz viele Leute – auch im Lehrerberuf – nicht mehr können.“
RND/dpa