„Das ist ein Angriff auf die gesamte VW-Familie“: Mit diesen Worten hat der Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh den MAN-Vorstand kritisiert. Dieser kündigte am Dienstag die Beschäftigungssicherungsverträge auf.
München/Wolfsburg.Es hatte sich bereits angekündigt: VW-Tochter MAN hat die für die deutschen und österreichischen Standorte bis 2030 geltenden Beschäftigungssicherungs- und Standortverträge aufgekündigt. Damit werden betriebsbedingte Kündigungen flächendeckend ab Oktober 2021 möglich. Der Nutzfahrzeughersteller MAN befindet sich in einer wirtschaftlichen Krise, vor kurzem wurde bekannt, dass der neue Vorstand plant, 9500 Arbeitsplätze zu streiche und Standorte in Deutschland und Österreich zu schließen. Auch das Komponentenwerk in Salzgitter ist ernsthaft gefährdet. Die Produktion soll ins polnische Krakau ausgelagert werden. Damit wären über 1000 Jobs in der Region in Gefahr. Der Betriebsrat übt scharfe Kritik an den Plänen und kündigt einen harten Kampf an.
Das Unternehmen sehe sich aus wirtschaftlichen Gründen zu den Kündigungen der Verträge gezwungen, heißt es in einer MAN-Mitteilung. Ohne nötige Einschnitte sei das Unternehmen nicht in der Lage, in Zukunftsthemen wie CO2-Neutralität, Digitalisierung und Automatisierung zu investieren. Zur Umsetzung der Transformationspläne habe die Unternehmensführung der Arbeitnehmerseite vertrauensvolle Gespräche angeboten, um die Zukunft des Unternehmens gemeinsam zu planen. Diese Gespräche sollen jetzt in Kürze beginnen.