Schulze und Heil in Afrika: Deutschland trägt Verantwortung für internationale Lieferketten
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Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung steht neben, Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales.
© Quelle: IMAGO/Metodi Popow
Berlin. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat zum Auftakt ihrer Westafrika-Reise die Verantwortung Deutschlands für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in globalen Lieferketten betont. „Die Art, wie wir produzieren und konsumieren, hat großen Einfluss auf die Arbeits- und Lebensbedingungen in anderen Teilen der Welt“, sagte Schulze am Montag. Gemeinsam mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sollte die Entwicklungsministerin zu einer fünftägigen Reise nach Ghana und in die Elfenbeinküste aufbrechen.
Die erste Station der Reise ist die ghanaische Hauptstadt Accra. Begleitet werden Schulze und Heil vom Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Gilbert Houngbo. Auf dem Programm stehen Gespräche mit Regierungsvertretern sowie Projektbesuche in der Textil- und Kakaoindustrie.
Mit Blick auf das seit Anfang des Jahres geltende Lieferkettengesetz sagte Schulze, es komme bei der Umsetzung der neuen Regeln darauf an, „dass sie denen helfen, für die sie gemacht wurden: den Menschen am Anfang der Lieferketten, darunter viele Frauen und Kinder“. Dafür brauche es eine „starke entwicklungspolitische Flankierung“. Sowohl in Ghana als auch der Elfenbeinküste arbeiten dem Entwicklungsministerium zufolge mehr als 80 Prozent der Beschäftigten in informellen Arbeitsverhältnissen mit niedrigen Löhnen und prekären Bedingungen.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) betonte, kaum ein anderes Land in der Welt profitiere so stark von der arbeitsteilig globalisierten Wirtschaft wie Deutschland. Daraus ergebe sich eine „besondere Verantwortung“ für Menschenrechte und „anständige Arbeitsbedingungen“. Deshalb werde auch daran gearbeitet, bald ein Lieferkettengesetz auf EU-Ebene zu schaffen.
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Deutschland hatte im Jahr 2021 zugesagt, mit der Rückgabe zu beginnen. Anfang des laufenden Jahres wurde eine entsprechende Erklärung unterzeichnet.
© Quelle: Reuters
Am 1. Januar ist in Deutschland das Lieferkettengesetz in Kraft getreten, das Unternehmen dazu verpflichtet, Umwelt- und Menschenrechtsstandards entlang des gesamten Produktionswegs sicherzustellen. In Ghana steht bei der Reise von Schulz und Heil die Textilindustrie im Mittelpunkt. Schwerpunkt ihres Aufenthaltes in der Elfenbeinküste ist die Kakaoproduktion. Das westafrikanische Land ist der größte Kakaoproduzent weltweit und auch ein wichtiger Lieferant für den deutschen Markt.
RND/epd