Nach 75 Jahren

Aus für Nestea: Eisteemarke verschwindet aus den Supermarktregalen

Eine Flasche Nestea-Eistee.

Eine Flasche Nestea-Eistee.

Ob „Ice Tea Peach” oder „Green Tea Citrus”: Wer beim nächsten Einkauf im Supermarkt Eistee von Nestlé sucht, dürfte Pech haben. Zum Ende des Monats stellt der Schweizer Konzern die Produktion von Nestea ein. Das berichtete die „Lebensmittelzeitung”. Demzufolge bestätigte Nestlé, dass „der Vertrag mit unserem bisherigen Vertriebspartner zu einem Ende gekommen ist”. Ausschlaggebend für das Ende nach 75 Jahren – Nestea gab es schon seit 1948 – seien zwei Faktoren: Einerseits habe das zuckerhaltige Getränk schon einige Zeit auf dem Prüfstand gestanden, so die „Lebensmittelzeitung”. Und: Im Markt konnte sich Nestea nicht mehr gegen andere Eisteemarken durchsetzen, die inzwischen zuhauf in den Supermarktregalen zu finden sind.

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Relaunch von Nestea scheiterte

Für Nestlé wurde der Wettbewerb im Eisteesegment in den vergangenen Jahren immer härter. Das lag nicht nur an Konkurrenzprodukten wie Lipton-Eistee (von Unilever/PepsiCo) oder Lifestyleprodukten wie BraTee, den der Berliner Rapper Capital Bra im Februar 2021 auf den Markt brachte. 2017 beendeten Nestlé und Coca-Cola ihre Kooperation. Bis dahin hatte ein Joint Venture der beiden Großkonzerne den Vertrieb von Nestea in fast 50 Länder rund um die Welt sichergestellt. Coca-Cola setzte auf sein eigenes Eisteeprodukt namens „Fuze Tea” und rührte mit einer millionenschweren Kampagne europaweit die Werbetrommel.

Nestlé versuchte sich 2018 an einem Relaunch von Nestea, ruderte aber ein Jahr später bereits wieder zurück. Anscheinend hatte die Designumgestaltung der Flasche mit komplett veränderter Form, neuem Schriftzug und neuer Farbgebung nicht zum gewünschten Erfolg geführt, sondern eher dazu, dass Kundinnen und Kunden das Produkt nicht mehr in den Einkaufsmärkten fanden.

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Während Nestea 2017 dank eines zweistelligen Marktanteils noch als Marktführer galt, waren es 2022 nur noch 1,7 Prozent. Auch daran lässt sich ablesen, dass dem Produkt keine glänzende Zukunft mehr zugetraut wurde. Derweil sieht es bei anderen Marken deutlich besser aus: So meldet die „Lebensmittelzeitung”, dass das Vorarlberger Familienunternehmen Pfanner 2022 ein zweistelliges Umsatzplus verzeichnet habe. Das starke Wachstum verdanke der Getränkehersteller nicht zuletzt dem guten Geschäft in Deutschland.

Aus für Nestea: Trend zu mehr Gesundheitsbewusstsein

Auch die Tatsache, dass es einen gesellschaftlichen Trend hin zu einem stärkeren Gesundheitsbewusstsein gibt, ist ein möglicher Faktor für das schlechte Abschneiden von Nestea. So finden sich unter dem Facebook-Post der „Lebensmittelzeitung” zum Aus von Nestea einige Kommentare, die exemplarisch dafür stehen: „So easy selbst gemacht und gesünder als dieses überzuckerte Zeug mit Aromastoffen”, sagt eine Nutzerin über Eistee, eine andere Facebook-Userin rät: „Wer braucht schon das Zuckerwasser. Selber kochen, da weiß man was drin ist.”

Und auch in den sozialen Netzwerken, wo erfolgreiche Marken ihr Image pflegen und den direkten Draht zu ihren Kundinnen und Kunden halten können, ist Nestea kaum mehr präsent, wie ein Blick auf die offiziellen Accounts von Nestea zeigt: Der letzte Facebook-Post liegt knapp drei Jahre zurück, auf Twitter wurde 2017 zuletzt gezwitschert und auf Instagram ist der jüngste Post sogar von April 2015.

Auf der Internetseite von Nestlé ist indes noch keine offizielle Mitteilung zum Aus von Nestea zu finden. Dafür aber eine Ankündigung neuer Produkte – unter anderem für Frühstückscerealien mit Kitkat-Geschmack.

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RND/dad

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