Studie: So viel Miete zahlt man für ein WG-Zimmer in deutschen Universitätsstädten
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5NULF5OSYZDPHC7UYA7WKOCI6U.jpg)
Eine junge Frau trägt einen Umzugskarton in ein Wohnhaus. (Symbolbild)
© Quelle: Bodo Marks/dpa
Berlin. Wer als Studentin oder Student ein WG-Zimmer in einer deutschen Hochschulstadt sucht, muss einer Auswertung zufolge deutlich mehr Geld dafür zahlen als noch im vergangenen Semester.
Ein Zimmer kostet aktuell durchschnittlich 458 Euro pro Monat - und damit 23 Euro mehr als noch vor einem halben Jahr. Das geht aus einer Untersuchung des Moses Mendelssohn Instituts in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-Gesucht.de hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Dabei wurden Wohnangebote in allen 94 deutschen Hochschulstädten mit mindestens 5000 Studierenden ausgewertet.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/SUXJXPIWORDNBLHNMVWTSMEM5M.png)
Unbezahlbar
Unser Newsletter begleitet Sie mit wertvollen Tipps und Hintergründen durch Energiekrise und Inflation – immer mittwochs.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
Die Lage sei insbesondere für diejenigen drastisch, die nur ein geringes Einkommen haben. Der Untersuchung nach reicht die Wohnkostenpauschale von 360 Euro in 68 Städten nicht für ein durchschnittliches Zimmer.
„Vor diesem Hintergrund bedarf es dringend zusätzlicher finanziellen Unterstützung für Studierende, die außerhalb des Elternhauses wohnen“, sagte der geschäftsführende Direktor am Moses Mendelssohn Institut, Stefan Brauckmann. „In immer mehr Städten braucht es mittlerweile das volle Gehalt eines Minijobs, 520 Euro, um die Wohnkosten zu tragen.“ Die kürzlich gewährte Energiekosten-Pauschale habe daher bei vielen Studierenden nur einen sehr kurzfristigen Effekt.
Überblick: Wie viel kostet ein WG-Zimmer in deutschen Universitätsstädten?
Von Stadt zu Stadt sind die Preise dennoch sehr unterschiedlich. Wie viel Geld man in einigen großen Universitätsstädten für ein WG-Zimmer einplanen muss, lesen Sie in unserem Überblick:
- Berlin: Auf dem zweiten Platz des Rankings landete die Hauptstadt mit einem Anstieg einer durchschnittlichen WG-Monatsmiete von 550 Euro auf jetzt 640 Euro. Ende 2021 habe dieser Wert noch bei unter 500 Euro gelegen. In Berlin sei somit eine Steigerung von fast einem Drittel binnen eineinhalb Jahren zu erkennen.
- Erfurt: Relativ günstig kommen Studierende in Erfurt weg: Demnach kostet ein Zimmer im Sommersemester 2023 im Schnitt 352 Euro - das sind 62 Euro mehr als noch vor zwölf Monaten.
- Flensburg: In der Stadt im hohen Norden stiegen die Preise für ein WG-Zimmer geringfügig. Mit 370 Euro mussten Studierende im Schnitt gut zehn Euro mehr zahlen als vor einem Jahr.
- Greifwald: In der Hansestadt in Mecklenburg-Vorpommern blieben die Kosten mit 280 Euro konstant.
- Hamburg: In der Hansestadt kostet im Sommersemester 2023 im Schnitt 570 Euro - also 70 Euro oder 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Vor zehn Jahren kostete ein WG-Zimmer in Hamburg noch durchschnittlich 400 Euro.
- Kiel: Laut der Studie lag die Miete für ein Zimmer in Kiel im Sommersemester 2023 im Schnitt bei 380 Euro - das sind 30 Euro mehr als vor einem Jahr.
- Leipzig: Laut MMI und WG-Gesucht.de kostet ein Zimmer in der sächsischen Großstadt im Sommersemester 2023 im Schnitt 365 Euro - das sind 53,50 Euro (über 17 Prozent mehr) mehr als noch vor einem Jahr.
- Lübeck: Als eine der wenigen Städten im Ranking kann Lübeck konstante Mietpreise für WG-Zimmer aufweisen: Ein Zimmer in der Hansestadt kostete 410 Euro.
- Magdeburg: In der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts sind die Preise für WG-Zimmer binnen zwölf Monaten um rund 20 Prozent gestiegen. Ein Zimmer kostet im Sommersemester 2023 im Schnitt 328 Euro - das sind 55 Euro mehr als noch vor einem Jahr.
- München: Besonders viel Geld müssen die Studenten und Studentinnen in der bayerischen Landeshauptstadt auf den Tisch legen: Dort stiegen die Wohnkosten der Untersuchung nach noch einmal von 700 auf 720 Euro – Platz eins im Ranking der teuersten Städte für Studierende.
- Rostock: Laut der Untersuchung kostet ein Zimmer in Rostock im Sommersemester 2023 im Schnitt 350 Euro - das sind 16 Euro mehr als vor einem Jahr.
RND/dpa/sic