E-Mobilität

Hitze im Sommer: Was bei E-Autos zu bedenken ist

Zwei Ladekabel stecken in einer Ladesäule für Elektroautos. Steigen die Temperaturen, kann sich das auf die Reichweite von E-Autos auswirken.

Zwei Ladekabel stecken in einer Ladesäule für Elektroautos. Steigen die Temperaturen, kann sich das auf die Reichweite von E-Autos auswirken.

Wer mit dem Auto unterwegs ist, weiß, was es bedeutet, wenn es heiß wird: Steht der Wagen auch nur für eine Weile in der Sonne, kann es darin unerträglich heiß werden. Der ADAC warnt deshalb regelmäßig davor, Kinder oder Tiere im Auto zurückzulassen.

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Wer elektrisch unterwegs ist, muss bei den hohen Temperaturen jedoch auch etwas ganz anderes bedenken: Der Akku eines E-Autos reagiert auf Temperaturen. Nach ADAC-Angaben liegt seine „Wohlfühltemperatur“ nämlich zwischen 20 und 40 Grad. In diesem Bereich könne er seine volle Energiekapazität entfalten, heißt es. Das kann zunächst im Winter problematisch sein, da das Aufwärmen des Akkus mehr Strom frisst. Messungen des Verkehrsclubs zeigen, dass viele E-Autos dann an Reichweite einbüßen.

Akku verträgt extreme Hitze nicht gut

Dass warme Temperaturen für die Reichweite von E-Autos deshalb besser sind, bestätigt auch Sören Ziems, der gemeinsam mit Wilfried Röper und Gowry Sivaganeshamoorthy das Start-up Elvah gegründet hat, das eine Ladesäulen-App anbietet. „Im Sommer laden die Akkus also schneller und E-Autos kommen sogar noch weiter“, sagt er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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Allerdings können zu hohe Temperaturen auch Tücken haben: „Der Akku verträgt extreme Hitze nicht so gut und kann zur Schwachstelle werden“, so Ziems. Bis 50 Grad bestehe zwar keine Gefahr, dass der Akku Schaden nehmen könne. Allerdings leide die Speicherkapazität: „Bei manchen E-Autos verkürzt sich die Reichweite schon bei 35 Grad Außentemperatur, aber nur um etwa 4 Prozent“, so der Elvah-Chef.

Klimaanlage verbraucht Strom

Er verweist zudem auf die Klimaanlage, die an heißen Sommertagen oft zum Einsatz kommt. Ist sie angeschaltet, verbrauche ein E-Auto 10 bis 15 Prozent mehr Leistung, sagt Ziems. Deshalb sei sinnvoll, an anderer Stelle Energie zu sparen – etwa, indem weniger häufig beschleunigt und die Kühlung nicht so oft schnell aktiviert wird. Was er ebenfalls rät: Das E-Auto absichtlich langsamer zu laden, da so die Temperatur stabiler bleibe und die Reichweite sich erhöhe. Auch sei sinnvoll, den Akku nicht ganz voll zu laden.

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Welche Tipps gegen übermäßige Hitze helfen und was der Klimawandel eigentlich damit zu tun hat, haben wir im Video zusammengefasst.

Was viele Autofahrerinnen und Autofahrer im Sommer sowieso schon aufsuchen, tut auch dem E-Auto gut: Schattige Parkplätze. Dort kann die Akkutemperatur abgekühlt werden. Das ist nicht nur wegen der vermiedenen Sonneneinstrahlung sinnvoll, sondern auch, weil sich Asphalt ziemlich aufheizen kann.

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Stromverbrauch und Reichweite bedenken

Für die Kühlung sorgt übrigens auch die Klimaanlage. „Fast jedes moderne E-Auto hat den Akku an die Klimaanlage angeschlossen“, führt Ziems aus. Beim Laden im Hochsommer werde der Akku also dadurch gekühlt. Wenn es nicht anders geht, regele das Fahrzeug dann sogar die Ladegeschwindigkeit herunter.

ARCHIV - 15.07.2021, Rheinland-Pfalz, Insul: Eine Luftaufnahme des Dorfes Insul zeigt das Ausmaß der Flutzerstörungen am 14. und 15. Juli 2021 an der Ahr. Zum ersten Jahrestag der Katastrophe ist an diesem Donnerstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine zentrale Gedenkveranstaltung geplant. - (Zu dpa «Ein Jahr Flutkatastrophe - Steinmeier und Scholz reisen ins Ahrtal») Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Anpassung an den Klimawandel: ein Wettlauf gegen die Zeit

Die Flutkatastrophe jährt sich im Juli zum ersten Mal. Wären die Gemeinden besser an Starkregen angepasst worden, hätte eine Tragödie dieses Ausmaßes verhindert werden können. In Hamburg-Altona arbeitet ein vierköpfiges Team schon länger genau daran: an Klimafolgen­anpassung. Doch die Erderhitzung wartet nicht – und es eilt.

Ein Wechselspiel zwischen Akku und Klimaanlage also, das in Sachen Stromverbrauch und Reichweite zu bedenken ist. Damit der Akku nicht zu heiß wird, steuern Hersteller sowieso schon gegen: So kühlen Tesla-Modelle automatisch den Akku herunter, wenn die Temperaturen zu sehr steigen.

Vor Urlaub mit E-Auto über Ladesäulen informieren

Dass man wegen einer verminderten Reichweite im Hochsommer mit dem E-Auto irgendwo strandet, ist nach Einschätzung Ziems nicht zu befürchten. „Das Ladenetz in Deutschland ist so weit ausgebaut, dass man egal bei welcher Witterung oder Reichweite gut durchkommt“, sagt er. Nach Elvah-Auswertungen sind beispielsweise auch die Niederlande sehr gut ausgebaut.

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Vor einer Urlaubsreise mit E-Auto, womöglich noch in heißere Länder wie Spanien oder Griechenland, sollte also gelten: Vorher informieren, wie es um die Ladesäulen im Urlaubsland steht. Und dabei bedenken, dass höhere Temperaturen auch für mehr Stromverbrauch sorgen können.

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