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TAG DES FRIEDHOFS

Alternative Bestattungsformen: Der Trend geht zu Urnenbestattungen

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Alternative Bestattungsformen werden immer beliebter. Foto: Kt

Das traditionelle Grab ist weniger gefragt als noch vor zehn Jahren.

Ist ein geliebter Mensch verstorben, möchte man diesem gebührend die letzte Ehre erweisen. Immer mehr Deutsche haben den Wunsch, dass die Bestattung den Charakter und die individuellen Eigenschaften der Person widerspiegelt und aufzeigt, was für ein Mensch der Verstorbene gewesen ist.
 Bestattungsformen wie das traditionelle Grab auf einem klassischen Friedhof sind weniger gefragt als noch vor zehn Jahren und der Trend geht zu Urnenbestattungen und anderen Bestattungsformen über. Gründe hierfür sind die sinkenden Kosten, der geringere Pflegeaufwand und der Wunsch zur Nähe der Natur.

Viele der modernen Bestattungsarten kommen ohne Grabpflege aus, das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Am häufigsten fällt die Wahl auf eine Feuerbestattung, bei der die Asche des Verstorbenen nach dem Verbrennen in eine Urne gefüllt wird. Diese wird dann in einem Urnengrab beigesetzt. Das Urnengrab kann unterschiedlich aussehen, entweder handelt es sich um ein Reihen- oder ein Wahlgrab beispielsweise in Form eines Kolumbariums, einer Röse, eines Rondells oder einer Stele.

Das Angebot ist von Friedhof zu Friedhof unterschiedlich. Ein Drittel der Deutschen wünscht sich eine Baum- oder Seebestattung. Bei der Baumbestattung besteht die Wahl zwischen einem Familienbaum, einem Partnerbaum oder Gemeinschaftsbaum, zwischen dessen Wurzeln die Asche des Verstorbenen bestattet wird. Familien, Eheleute oder Lebenspartner können so gemeinsam beigesetzt werden.
Eine Seebestattung erfolgt auf dem Meer und die Asche des verstorbenen wird in einer wasserlöslichen Urne versenkt. In anderen Ländern sind auch andere Bestattungsformen wie die Luft- oder Diamantbestattung möglich, jedoch ist dies in Deutschland bisher nicht zulässig.
Ips/kt

Im Einklang mit der Natur: Nachhaltige Bestattungen

In Momenten der Trauer besuchen viele Menschen einen Friedhof. Dort kann man innehalten und der Verstorbenen gedenken. Sie bieten aber auch einer Vielzahl an Tieren einen Lebensraum. Zugleich wirken sich die Grünflächen positiv auf das Stadtklima aus. Zur Grabbepflanzung eignen sich insektenfreundliche Pflanzen wie Efeu, Lavendel, Immergrün, die Waldsteinie oder blühende Stauden wie Christrosen, Grasnelken, Mauerpfeffer und Vergissmeinnicht. Bei der Auswahl sind heimische Grabpflanzen exotischen Pflanzen vorzuziehen, außerdem sollten sie winterhart und mehrjährig sein. Diese Gewächse benötigen einen geringeren Gießaufwand und das schont die Umwelt.

Aber nicht nur bei der Grabpflege kann auf den rücksichtsvollen Umgang mit der Natur geachtet werden, einige Bestattungsunternehmen spezialisieren sich immer mehr darauf, nachhaltige Bestattungen anzubieten und somit einen Beitrag zur Umwelt und Region zu leisten. Angefangen bei der Auswahl des Sarges und dessen Innenausstattung, bei der auf vollständig abbaubare Materialien und Naturstoffe aus der Gegend gesetzt wird, über Sargwäsche aus beispielsweise Baumwolle oder Leinen bis hin zu jahreszeitgemäßem Blumenschmuck für die Trauerfeier, gibt es viele Möglichkeiten, die Beisetzung grün zu gestalten. 

Schon kleine Dinge wie das Verschicken der Einladungen auf Naturpapier oder die Anreise zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln können einen kleinen Teil zum Umweltschutz beitragen. Im Bereich Drucksachen gibt es zum Beispiel eine große Palette an Papieren und Umschlägen, die aus zertifizierter Waldwirtschaft stammen oder aus Recyclingmaterialien gefertigt wurden. Das FSC-Label macht kenntlich, um was für ein Produkt es sich handelt. Gastronomen rund um den Friedhof bieten oftmals eine regional-saisonale Küche an und sind geeignete Gaststätten, um nach der Trauerfeier Kaffee zu trinken und gemeinsam an den Verstorbenen zu denken und sich gegenseitig Trost zu spenden.
Ips/kt