Lina E.

Rund 2000 Menschen sind am Montag in Leipzig auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen die Einschränkung der Versammlungsfreiheit. Die Demonstration folgte auf die eskalierten Proteste am Samstag.

Nach den Ausschreitungen bei einer linksradikalen Demonstration in Leipzig sind zehn Männer in Untersuchungshaft genommen worden. Ihnen wird unter anderem versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Grünen-Chef Omid Nouripour hat am Montag die Gewalt gegen Polizisten verurteilt.

Bei den Leipziger Krawallen am Samstag und in der Nacht zum Sonntag wurden auch Jugendliche in eine Gefangenensammelstelle gebracht. Über den Vorgang kursieren im Internet Vorwürfe gegen die Polizei. „Wir haben alle unter 18-Jährigen priorisiert abgearbeitet“, sagt der Leipziger Polizeisprecher.

In Leipzig ist es am Samstag nach Polizeiangaben zu „massiven Ausschreitungen“ gekommen. Der Tag war zunächst weitgehend friedlich verlaufen, bevor die Lage am Abend erneut eskalierte. Wasserwerfer standen bereit, kamen aber nicht zum Einsatz. Trotz Verbots der als „Tag X“ angekündigten Demo der linksradikalen Szene waren Hunderte Menschen auf der Straße.

Der sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU) war vor dem „Tag X“ optimistisch, dass die Leipziger linke Szene die Polizeistrategie honorieren würde. Eine Sache wundert ihn.

Nach dem Urteil gegen Lina E. müssen sich Sicherheitsbehörden vorwerfen lassen, die Falschen ins Visier zu nehmen. Eine Haltung, die die Entwicklung der vergangenen Jahre negiert.

Mit Lina E. hat der Linksextremismus in Deutschland ein Gesicht bekommen. Die Zahl der Linksextremen in Deutschland ist laut Verfassungsschutz nur wenig kleiner als die der Rechtsextremen. Trotzdem gibt es große Unterschiede in Zahl und Art ihrer Straftaten.

In mehreren deutschen Städten ist es nach dem Urteil gegen die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. am Abend zu Ausschreitungen und Protesten gekommen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser reagierte und warnt vor Selbstjustiz.

Die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. wurde nach ihrem Urteil trotz einer Haftstrafe vorerst freigelassen. Bei der Gewerkschaft der Polizei sorgt das für Kopfschütteln.

Fünf Jahre und drei Monate Haft: So lautet das Urteil, das gegen Lina E. verhängt wurde. Knapp die Hälfte davon saß sie bereits in Untersuchungshaft, diese Zeit wird auf das Urteil angerechnet. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Urteil des Oberlandesgerichts Dresden.

Das Oberlandesgericht Dresden hat gesprochen. Es verurteilte die Linksextremistin Lina E. zu fünf Jahren und drei Monaten Haft. Das ist auch deshalb richtig, weil der Fall keineswegs abgeschlossen ist, sondern die Gewalt weitergeht, kommentiert Markus Decker.

Leipzig gilt neben Hamburg und Berlin als Hochburg linksextremer Gewalt. Aber was heißt das eigentlich? Im Podcast „Der Fall Lina E.“ spricht der Leiter der Soko Linx beim Landeskriminalamt, Dirk Münster, über die Ermittlungen – und ihre Folgen.

In Dresden endet am Mittwoch der größte Linksextremismusprozess seit Jahren. Eine kriminelle Bande soll gezielt Jagd auf Neonazis gemacht haben. Die Polizei sieht längst ihre Nachfolger am Werk – und fürchtet eine Radikalisierung im Untergrund.

Innenministerin Nancy Faeser hat angesichts des bevorstehenden Urteils gegen die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. vor einer „Spirale von Radikalisierung und Gewalt in linksextremistischen Gruppen“ gewarnt. Dem müsse der Rechtsstaat Einhalt gebieten, sagte Faeser dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Wer ist Lina E.? Wer sind die Neonazis, die sie mit einer linksextremen Gruppe aus Leipzig attackiert haben soll? Wie arbeiten die Ermittler? Hören Sie hier die neueste Folge unseres Podcasts „Der Fall Lina E.“ exklusiv für RND+-Abonnenten – das können Sie auch kostenlos testen.