Atomausstieg

Streit um ein neues atomares Zwischenlager an der Grenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen: Darum hält der BUND Würgassen für eine Fehlplanung.

Aus Sicht von Frankreichs Energieministerin Agnès Pannier-Runacher gibt es bei Deutschlands Energiepolitik viele Widersprüche. Einerseits importiere das Land Atomstrom, blockiere aber bei dem Thema innerhalb der EU. Mit Blick auf die Nutzung fossiler Energieträger unterstellt sie der Bundesrepublik ein „Glaubwürdigkeitsproblem“.

Unzureichender Terrorschutz, fehlende Reparatur- und Inspektionsmöglichkeiten und ablaufende Genehmigungen: Eine neue BUND-Studie zu den Zwischenlagern für Atommüll wirft viele Fragen auf. Wo die Probleme liegen.

Die Schachtanlage Konrad in Niedersachsen ist das erste genehmigte Endlager für Atommüll in Deutschland. Gegner zweifeln an der Sicherheit des Endlagers und wollen die Fertigstellung seit Jahren verhindern. Jetzt verzögert sich der umstrittene Umbau erneut – Grund dafür ist laut Bundesumweltamt aber nicht die Sicherheit.

Die Fertigstellung des umstrittenen Atommüllendlagers Schacht Konrad in Salzgitter verzögert sich erneut um Jahre. Der Plan für 2027 ist aus Sicht der Bundesgesellschaft für Endlagerung nicht mehr zu erreichen.

In dem maroden Bergwerk Asse (Landkreis Wolfenbüttel) liegen rund 47.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Durch Risse dringt Wasser ein und der Berg bewegt sich. Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat sich jetzt die Lage vor Ort angesehen und sich der Kritik der Anwohnenden gestellt.

Die Genehmigungen für die Lagerung von hochradioaktiven Abfällen laufen ab Mitte der 2030er-Jahre aus. Noch ist unklar, wie es danach weitergeht. Um wie viel Atommüll geht es in Niedersachsen genau, wo befindet er sich und wie lange muss er dort wohl noch bleiben?

Nach der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke fordert die Union in einer hitzigen Debatte im Bundestag erneut die Wiederaufnahme und warnt vor einem Rückbau. Die Opposition hingegen kritisiert vor allem den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder für seine Forderungen.

Kommt der Atomausstieg zu früh? Neue Zahlen zeigen, wie gering der Anteil war, den das Atomkraftwerk Emsland zuletzt noch zum deutschlandweiten Stromverbrauch beigetragen hat.

Ist nach dem Atomausstieg vor dem Einstieg? Noch sind die letzten deutschen Atommeiler nicht erkaltet, da befeuert Bayerns CSU-Ministerpräsident Markus Söder das Thema Atomkraft mit seinem Vorschlag eines „Wiedereinstiegs“ unter bayerischer Landeshoheit. Wie realistisch ist das? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

In der Atompolitik hat CSU-Chef Markus Söder gleich mehrmals die politische Richtung gewechselt. 2010 war er noch für eine Laufzeitverlängerung, ein Jahr später schwenkte die CSU auf einen Anti-Atom-Kurs um und jetzt will Bayern doch wieder ein AKW betreiben.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will das Atomkraftwerk Isar 2 in Eigenregie weiterbetreiben. Das aber wäre nicht nur rechtswidrig. Es ist auch mal wieder das Gegenteil dessen, was der CSU-Politiker früher gesagt hat, kommentiert Markus Decker.

Im bayerischen Großwelzheim stand das erste kommerzielle Kernkraftwerk Deutschlands. Alfred Reisert hat es auf- und wieder abgebaut. Obwohl der Meiler schon lange vom Netz ist, hängen er und die Gemeinde noch an der Kernenergie.

Die letzten deutsche AKW sind abgeschaltet. Für CSU-Chef Markus Söder ist die Sache aber noch nicht erledigt. Für seine jüngste Idee erntet er viel Kopfschütteln, aber auch Zustimmung aus den Reihen der Politik.

Nach mehr als 60 Jahren sind in der Nacht die letzten Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz gegangen: Neben den AKW Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg wurde auch Isar 2 im niederbayerischen Landshut abgeschaltet – zum Missfallen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.