Oberliga-Absteiger: Von sechs bis acht Absteigern ist noch alles möglich
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Augen zu und durch: Gewinnen und hoffen – das ist das Motto für Jovan Hoffart und den SV Arminia Hannover.
© Quelle: Florian Petrow
Hannover. Wenn am Sonntag, 21. Mai, gegen 17 Uhr auch das letzte Spiel in der Oberliga abgepfiffen ist, geht für manche Vereine das Hoffen und Bangen erst los. Der Abstiegskampf wird nach dem letzten Spieltag in die Verlängerung gehen – und sich unter Umständen noch bis zum 4. Juni hinziehen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Hauen und Stechen im Tabellenkeller.
Oberliga Niedersachsen: Wie ist die Situation im Keller?
Schlusslicht SC BW Papenburg, die FT Braunschweig, der Lüneburger SK, die SV Ahlerstedt/Ottendorf, der MTV Gifhorn und der TSV Pattensen sind abgestiegen.
Am letzten Spieltag glückte dem SV Ramlingen/Ehlershausen ein 2:1-Sieg beim VfL Oldenburg und damit der Klassenerhalt. Der Tabellenelfte SV Arminia und auch der Tabellenzwölfte HSC müssen hingegen noch abwarten.
Oberliga Niedersachsen: Wie viele Teams können absteigen?
Fünf Absteiger aus der Oberliga sind nach dem letzten Spieltag in der Regionalliga Nord nicht mehr möglich. Es sind mindestens sechs – und maximal acht.
Wovon hängt es ab?
Von mehreren Faktoren und das macht es kompliziert. Die feststehenden Abstiege des SV Meppen und des VfB Oldenburg aus der 3. Liga setzen ein Schneeballsystem in Gang.
Aus der 4. Liga müssen nun fünf, statt drei Mannschaften absteigen. Einen Spieltag vor Saisonende stehen mit den feststehenden Absteigern Emden, Delmenhorst, Rehden und Hildesheim vier Teams aus Niedersachsen im Tabellenkeller.
Mit dem TuS BW Lohne (verlor am Freitagabend 0:1 gegen die 96-Reserve) und dem SSV Jeddeloh (am Samstag 0:1 in Lübeck) sind sogar noch zwei weitere Niedersachsen nicht weit vom wahrscheinlichen Relegationsrang 14 entfernt.
Welche Rolle spielt die geplante Relegation?
Eine eminent wichtige. Der Tabellenzweite der Oberliga – wahrscheinlich Lupo-Martini Wolfsburg – und der Tabellen-14. der Regionalliga Nord spielen am 31. Mai und 4. Juni um einen Platz in der 4. Liga. Kommt der Regionalligist nicht aus Niedersachsen und setzen sich die Wolfsburger in diesem Fall durch, wird ein weiterer Platz in der Oberliga frei, steigt also eine Mannschaft weniger ab.
Abstieg aus Oberliga Niedersachsen: Was ist am wahrscheinlichsten?
Eine Prognose vor dem letzten Spieltag in der Regionalliga Nord abzugeben, ist schwierig. Fakt ist, dass vier Niedersachsen in die Oberliga absteigen – und Lohne (am 27. Mai in Hildesheim) sowie Jeddeloh (gegen Havelse) nicht weit von der bedrohten Zone entfernt sind. Stand jetzt würde Lupo-Martini Wolfsburg in der Relegation auf den 1. FC Phönix Lübeck treffen.
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HSC-Trainer Vural Tasdelen zeigt es an: Fünf Absteiger sind es in der Oberliga im besten Fall.
© Quelle: Florian Petrow
Fazit: Steigen vier Niedersachsen aus der Regionalliga Nord ab, trifft es sieben Teams in der Oberliga. Sind es sogar fünf, müsste auch der Tabellenelfte runter. Die Relegation zwischen 4. und 5. Liga einmal ausgenommen.
Warum stockt der Verband die Oberliga nicht einfach auf?
Die eigentliche Sollzahl der 5. Liga beträgt 16 Teams – 18 sind die gefühlte Obergrenze für die höchste Amateurspielklasse Niedersachsen. „Ein Team mehr“, sagt Oberliga-Staffelleiter Burkhard Walden, „hätte vier Spieltage mehr zur Folge.“ Die Liga zu teilen kommt nach den Erfahrungen der Corona-Spielzeiten nicht infrage. Eine Saison mit 19 oder sogar 20 Teams aber eben auch nicht. Auch im Hinblick auf die Saison 2023/2024.
Welche weiteren Eventualitäten gibt es noch?
In den Tagen vor dem letzten Bundesliga-Spieltag gibt es beispielsweise das Gerücht, dass Hertha BSC im Falle eines Abstiegs keine Lizenz für die 2. Liga bekommen könnte. Solche Fälle – und davon gab es in den vergangenen Jahren etliche – sind nie ganz auszuschließen. Und würden das gesamte Rechenspiel vom Neuen eröffnen. Damit rechnen oder sogar planen, sollte allerdings keiner.
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Das Fazit
Es war und ist in den vergangenen Jahren selten so kompliziert gewesen wie in der Saison 2022/2023. Letztlich sind dies allerdings die Auswirkungen der beiden abgebrochenen Corona-Spielzeiten, in denen auf Absteiger verzichtet wurde und die Ligen aufgebläht wurden. Bis zu acht Absteiger aus der Oberliga in einer Saison ist letztlich nichts anderes als die Folge dessen. So bitter das für den Einzelnen ist.
NP