Das letzte Masters-Ticket ergattert: TuS Garbsen setzt sich in Langenhagen durch
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Auf den letzten Drücker: Die Spieler des TuS Garbsen haben in Langenhagen allen Grund zu feiern.
© Quelle: Debbie Jayne Kinsey
Langenhagen. „Beeilt euch bitte ein bisschen, wir sind hier nicht beim Altherrenfußball.“ Manchmal sind es Sätze wie diese von Hallensprecher Uwe Schreiner, die den Zuschauerinnen und Zuschauern ein Lächeln entlocken, für eine Wohlfühlatmosphäre sorgen und den Charme bei einem Hallenturnier erst ausmachen.
Beim Smoke-in-Heaven-Hallenmasters der DJK Sparta Langenhagen haben sich die meisten wohlgefühlt, und mit dem TuS Garbsen gab es nach achteinhalb Stunden Fußball auch einen verdienten Sieger. Der Landesligist setzte sich im Endspiel mit 2:1 gegen den Überraschungsfinalisten TSV Kirchrode durch – und löste damit das letzte von zwölf Tickets für das Neue Presse Masters in Vinnhorst. "Endlich! Darauf haben wir hingearbeitet, da wollten wir hin, das war unser Ziel", sagte Garbsens Halil Aydemir, Spieler und zugleich Hallenorganisator. Der 28. Januar sei nach wie vor freigehalten, jetzt werde sich zwei Wochen lang intensiv im Soccerpark vorbereitet. Weiß der neue Trainer Marcus Olm denn schon von seinem Glück? "Das ist mir egal, der 28. Januar ist geblockt", sagte Aydemir und lachte. Mit einem hochroten Kopf.
Spieler von Sparta Langenhagen müssen kicken und helfen
In der Sporthalle der Robert-Koch-Schule sorgte das Regelwerk für Spannung. So durfte der Torhüter jederzeit durch einen fünften Feldspieler ersetzt werden, was nur selten zum Erfolg führte und zu manchem Treffer in das verwaiste leere Tor. So passiert unter anderem dem SV Ihme-Roloven, der 0:1 zurücklag und mit fünf Akteuren auf dem Feld das 0:2 kassierte.
Die Spieler des Gastgebers mussten indes nicht nur spielen. Sie verkauften Waffeln, selbstgemachtes Lahmacun, schmierten Brötchen, kochten Kaffee, kassierten den Eintritt oder nahmen neben Schreiner Platz und bedienten die Zeitnehmertafel. Und mussten quasi nebenbei auch noch kicken.
Vor dem letzten Gruppenspiel hatte mit dem TSV Barsinghausen einer der Favoriten noch alle Chancen auf das Viertelfinale – trotz zweier Auftaktniederlagen. Stattdessen verloren sie auch gegen den OSV mit 2:3 und strichen vorzeitig – als Letzter der Gruppe A (3 Punkte/8:9 Tore) – die Segel. „Letzte Woche in Langenhagen war schon nicht gut, heute auch nicht“, sagte Keeper Marco Schubring. Also ein Denkzettel zur rechten Zeit? „So werden wir beim Masters in zwei Wochen jedenfalls nichts reißen.“
Vor dem Vorrundenfinale verabschiedete sich einzig der SV Ihme-Roloven (0/3:11) vorzeitig aus dem Turnier. Um die Viertelfinalplätze gab es am späten Nachmittag ein Hauen und Stechen. SuS Sehnde (7/6:5) schob sich im direkten Duell mit dem SV Croatia (7/5:5) durch zwei Tore von David Bruns und Tobias Becker sowie einem glänzend aufgelegtem Torhüter Joshua Pohl noch an den Kroaten vorbei auf Platz eins. Und warf damit den OSV (5/5:5) und TSV Mühlenfeld (5/3:3) aus dem Turnier.
Wunstorf und das Wunder sind die besten Gruppendritten
In der Gruppe B leistete sich der TuS Garbsen (9/8:3) zwar eine 0:1-Niederlage gegen Sparta, sicherte sich aber dennoch vor dem gut aufspielendem TSV Kirchrode (9/8:6) Platz eins. Den Spartanern (3/7:10) hätte ein Sieg im abschließenden Spiel gegen die SG Blaues Wunder (6/5:6) gereicht, sie verabschiedeten sich durch das 0:1 aber aus dem Turnier – und konnten sich auf ihre anderen Aufgaben konzentrieren. Der Lohnder SC 96 (3/7:10) verabschiedete sich ebenfalls unglücklich.
Der SV 06 Lehrte (9/7:3) gewann seine ersten drei Spiele in der Gruppe C ohne Gegentor – und musste sich nach dem abschließenden 2:3 gegen den BSV Gleidingen (9/11:7) noch mit Platz zwei begnügen. Der 1. FC Wunstorf (6/8:8) verwies den TuS Kleefeld (6/8:8) nur aufgrund des 5:1 im direkten Duell auf Rang vier – und katapultierte sich damit zusammen mit dem Blauen Wunder als bester Gruppendritter ins Viertelfinale.
TuS-Keeper Kai Bäte entschärft entscheidenden Penalty
Für das Wunder war im ersten Viertelfinale allerdings auch schon wieder Schluss – sie verloren das Penaltyschießen mit 1:2 (1:1) gegen den TuS Garbsen. TuS-Keeper Kai Bäte entschärfte den letzten Penalty von SG-Kapitän Bastian Kamole bärenstark. Der BSV Gleidingen ging durch einen Doppelpack von Linus Robering mit 2:o, kassierte in Unterzahl den Ausgleich und anschließend noch drei weitere Gegentore.
Und auch im dritten Viertelfinale drehte der Sieger einen Rückstand: Trotz zahlreicher Paraden von Marvin Waschull warf der TSV Kirchrode den SV Croatia mit 2:1 aus dem Turnier. Dem letzten Viertelfinale drückte mit Marvin Wiedemeier wiederum ein Torhüter den Stempel auf. Er hatte schon beim 2:0 in der Gruppenphase gegen den gleichen Gegner getroffen, nun entschärfte er nach zwölf torlosen Minuten im Penaltyschießen gegen den 1. FC Wunstorf einen Versuch des Gegners und verwandelte den entscheidenden zweiten Penalty zum 2:0.
Eine Führung ist ganz offenkundig ein schlechtes Omen
Damit war auch klar, dass nur der Sieger am 28. Januar zum Masters fährt, war mit Wunstorf doch die einzige bereits qualifizierte Mannschaft ausgeschieden. War eine Führung bislang nie ein gutes Omen, traf das auch auf das erste Halbfinale zu. SuS Sehnde führte zwar mit 2:0, verlor das torreichste Spiel des Turniers am Ende aber mit 3:4 gegen die Überraschungsmannschaft des TSV Kirchrode.
Erst im sechsten K.-o-Spiel hielt die Führung am Ende auch. Halil Aydemir und Koray Zorlu brachten den TuS Garbsen gegen den bockstarken SV 06 Lehrte zweimal in Front, der Ausgleich von Jhakoor Nawabi hielt nur wenige Sekunden. Und zum Ende des Spiels überstanden die Garbsener zudem noch eine Unterzahl nach zwei Minuten für Felix Beiser.
Avila und Fehder schießen den TuS zum Turniersieg
Aufgrund des langen Tages entschieden sich Sehnde und der SV 06 zum Penaltyschießen um Platz drei statt weitere zwölf Minuten zu absolvieren. „Da hätten wir auch spielen können“, sagte Schiedsrichter Ossy Vaybil nach acht getroffenen und vier vergebenen Versuchen. Die Entscheidung fiel erst mit dem 14. Penalty. SuS hatte mit David Bruns (6 Treffer) immerhin den besten Torschützen in ihren Reihen.
Im Endspiel ließen sowohl der TuS Garbsen, als auch der TSV Kirchrode ihr Herz auf dem Platz. Mit Kirchrodes Marvin Klein überwand der beste Spieler des Turniers den besten Keeper Bäte. Diesem Rückstand lief der Landesligist gegen den Kreisligisten lange Zeit hinterher. Kirchrodes Torhüter Jörg Linder parierte einen Schuss von Justin Fehder, war nach dem satten Schuss von Aydemir aber machtlos. Bäte hielt den TuS mehrfach im Spiel, auf der anderen Seite traf Fehder zum umjubelten 2:1.
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Alle Ergebnisse der Gruppe A
TSV Mühlenfeld – SuS Sehnde 1:2, Croatia Hannover – OSV Hannover 2:1, TSV Barsinghausen – TSV Mühlenfeld 0:1, OSV Hannover – SuS Sehnde 0:0, TSV Barsinghausen – SV Croatia 2:3, OSV Hannover – TSV Mühlenfeld 1:1, SuS Sehnde – TSV Barsinghausen 2:4, TSV Mühlenfeld – SV Croatia 0:0, TSV Barsinghausen – OSV Hannover 2:3, SV Croatia – SuS Sehnde 0:2
Alle Ergebnisse der Gruppe B
TSV Kirchrode – Blaues Wunder 3:1, Sparta Langenhagen – Lohnder SC 96 2:3, TuS Garbsen – TSV Kirchrode 3:0, Lohnder SC 96 – Blaues Wunder 1:2, TuS Garbsen – Sparta Langenhagen 0:1, Lohnder SC 96 – TSV Kirchrode 2:3, Blaues Wunder – TuS Garbsen 1:2, TSV Kirchrode – Sparta Langenhagen 2:0, TuS Garbsen – Lohnder SC 96 3:1, Sparta Langenhagen – Blaues Wunder 0:1
Alle Ergebnisse der Gruppe C
1. FC Wunstorf – BSV Gleidingen 1:5, SV 06 Lehrte – TuS Kleefeld 1:0, SV Ihme-Roloven – 1. FC Wunstorf 0:2, TuS Kleefeld – BSV Gleidingen 3:0, SV Ihme-Roloven – SV 06 Lehrte 0:2, TuS Kleefeld – 1. FC Wunstorf 1:5, BSV Gleidingen – SV Ihme-Roloven 3:1, 1. FC Wunstorf – SV 06 Lehrte 0:2, SV Ihme-Roloven – TuS Kleefeld 2:4, SV 06 Lehrte – BSV Gleidingen 2:3
Viertelfinale
SuS Sehnde – BSV Gleidingen 5:2, TuS Garbsen – SG Blaues Wunder 3:2 n.P., SV Croatia – TSV Kirchrode 1:2, SV 06 Lehrte – 1. FC Wunstorf 2:0 n.P.
Halbfinale
TuS Garbsen – SV 06 Lehrte 2:1, SuS Sehnde – TSV Kirchrode 3:4
Penaltyschießen um Platz drei
SV 06 Lehrte – SuS Sehnde 4:5
Finale
TSV Kirchrode – TuS Garbsen 1:2