Edgar Prib packt im Podcast aus: Lieber Hannover 96 als die Champions League
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Jubeltraube im Mai 2017: Kapitän Edgar Prib (rechts) und seine Kollegen von Hannover 96 feiern das entscheidende 1:0 gegen den VfB Stuttgart am 33. Spieltag. Eine Woche später machte 96 in Sandhausen die Bundesliga-Rückkehr perfekt.
© Quelle: Imago/Team2
Hannover. Sieben Jahre lang spielte Edgar Prib (32) für Hannover 96, war Führungsspieler, zeitweise Kapitän. Aber auch Unglücksrabe. Zwei Kreuzbandrisse im rechten Knie legten ihn lange lahm. Aber über „hätte“ und „wäre“ macht sich Prib keine Gedanken. Es hätte ja ohnehin alles anders kommen können, wenn er 2013 ein anderes Angebot angenommen hätte, verrät er in der neuen Folge unseres 96-Podcasts „Telefon Kopenhagen“. Die gibt’s ab heute bei Spotify, Apple Podcast und Co.
Vor dem Wechsel nach Hannover wollte ihn der damalige BVB-Trainer Jürgen Klopp locken. „Das kann ich ja ganz offen sagen. Er hat mich angerufen und meinte: ,Ich brauche dich als Linksverteidiger, dann gewinnen wir die Champions League, und ich mache dich zum Nationalspieler‘“, verrät Prib im Podcast. Aber er hatte andere Träume und Gedanken fürs Glücklichsein. „Das war nicht ich, so wäre ich nicht glücklich geworden.“ Also ging er lieber zu 96 und dort ins Mittelfeld.
Bereut hat er es nicht, auch wenn es Hannover nicht mehr nach Europa schaffte, sondern später sogar abstieg. Pribs Credo: „Ich denke ans Optimum und nicht ans Maximum. Und für mich ist es optimal gelaufen.“ Den Rückschlägen und Widerständen zum Trotz, betont der klavierspielende Profi.
Tränen nach Kreuzbandriss, aber 96-Kumpel richten ihn auf
Nach dem zweiten Kreuzbandriss fiel er dennoch erst mal in ein Loch. „Ich war wie im Schock, wie gelähmt. Ich bin nach Hause gefahren, zur Tür rein und konnte es gar nicht aufhalten. Da flossen die Tränen ...“ Am Abend floss dann auch mal ein Weizenbier. „Es sind ein paar Jungs aus der Mannschaft gekommen, haben eine Kiste Bier und ein paar Playstation-Spiele mitgebracht. Das musste auch mal sein.“ Der Zusammenhalt in der Mannschaft stimmte damals.
Es half und Prib kämpfte sich zurück, stieg mit 96 auf, wurde Kapitän. Und trotz der „schmerzhaften“ Trennung in 2020, ein Jahr vorm eigentlichen Ende des Vertrages, behält er Hannover im Herzen. „Wir haben uns ausgesprochen und am Ende“, sagt Prib, „haben wir eine saubere Trennung hinbekommen. Ich wollte nicht aus Hannover, meiner zweiten Heimat, mit schlechten Gefühlen weggehen. Das war das Allerwichtigste.“
Im Podcast sprechen wir außerdem über Druck, seinen neuen türkischen Klub Manisa, Leidenschaft fürs Klavierspielen und den 33. Spieltag im Aufstiegsjahr 2017 – als 96 Topteam Stuttgart schlug und Bielefeld zeitgleich Braunschweig vorführte.
So hören Sie den 96-Podcast
Hannover 96 hat viele besondere Fußballmomente erlebt – vom Europawunder in Sevilla bis zum Aufstieg in Sandhausen. Wir lassen die historischen Augenblicke in Audioform aufleben. In unserem unserem Fußball-Podcast „Telefon Kopenhagen“ spricht Sportredakteur Jonas Szemkus mit Helden von damals und Stars von heute über ihr emotionalstes Spiel für 96. Neue Folgen gibt es montags – hören können Sie die bequem, wann und wo es Ihnen passt. Das gilt für neue Folgen mit Tschauner, Steven Cherundolo und Timo Hübers genauso wie für vorherige mit Niclas Füllkrug und Co. „Telefon Kopenhagen“ finden Sie überall dort, wo es Podcasts gibt – zum Beispiel bei Spotify, Apple Podcasts und Deezer. Wir wünschen viel Spaß beim Anhören!