Nach Bronze über 1500 Meter hat sich der gehörlose Läufer Alexander Bley bei den Deaflympics Silber über 3000 Meter Hindernis gesichert. Eigentlich wollte er Gold, doch die Enttäuschung verflog schnell.
Caxias do Sul.Alexander Bley legte sich ein paar Meter nach der Zielankunft erst mal erschöpft auf die Kunststoffbahn von Caxias do Sul. Nur zwei Sekunden später befand sich plötzlich Peter Omari auf ihm. Der Drittplatzierte über 3000 Meter Hindernis bei den Deaflympics in Brasilien kam dem Hannoveraner offenbar zum Gratulieren so nah, zum Knuddeln „oder was auch immer er von mir wollte. Vielleicht war es der kenianische Schweiß an meiner Kleidung, der ihn angezogen hat“, flachste Bley, der Omari sanft, aber unmissverständlich beiseitebugsierte. So blieb Omari einfach neben Bley liegen.
Der ärgerte sich, nicht wegen der Glückwunschannäherung, sondern weil es doch nur Silber war – und nicht Gold, Bleys eigentliches Ziel. Über 1500 Meter hatte der Doppelweltmeister am Montag Bronze geholt. Das war sein erstes Edelmetall bei seinen dritten Deaflympics. Über die 3000 Meter Hindernis wollte er unbedingt gewinnen, aber Sieger Lucas Wanjuri (9:19,27 Minuten) aus Kenia war sechs Sekunden schneller und schnappte Bley (9:25, 86 Minuten) den Olympiasieg weg. Im ersten Moment war der 31-Jährige enttäuscht. Die Krönung blieb dem ehrgeizigen Läufer verwehrt.