Kein Osterurlaub in Deutschland: „Absolute Katastrophe“ für Ferienhäuser und Campingplätze

Ferienhäuser an der Ostsee. Sie dürfen an Ostern nicht genutzt werden.

Ferienhäuser an der Ostsee. Sie dürfen an Ostern nicht genutzt werden.

Tourismus innerhalb Deutschlands wird weiterhin nicht möglich sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben den Lockdown verschärft. Die nördlichen Küstenbundesländer hatten sich noch im Vorfeld vor der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) dafür ausgesprochen, kontaktarmen Urlaub in Deutschland zu ermöglichen, also in Ferienhäusern und auf Campinglätzen. In den Beratungen war das Thema Reisen ein Streitpunkt. Und wurde schließlich komplett gestrichen.

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Lockdown stürzt Ferienhausvermieter in „extreme Not“

„Wir hatten mit keinem schönen Ergebnis gerechnet. Aber dann kam alles noch schlimmer“, sagt Daniel Rousta, Präsident des Fewo-Verbandes, gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Für die Vermieter von Ferienhäusern wäre auch die sogenannte Landeskinderregelung, die den Urlaub im eigenen Bundesland erlaubt hätte, keine optimale Lösung gewesen – aber ein Hoffnungsschimmer. Stattdessen bleiben die Unterkünfte geschlossen. Gerade die 200.000 Privatvermieter stürze das in extreme Not, sagt Rousta. „Wir hätten als Branche beweisen können, dass unsere Hygienekonzepte funktionieren.“

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Den Ausgang der MPK bezeichnet Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin des Deutschen Ferienhausverbands, als „absolute Katastrophe“. Sie kritisiert, dass der Vorschlag zu kontaktlosem Urlaub in der Beschlussvorlage einfach gestrichen wurde, ohne Erklärung. Es habe bereits einige Buchungen für die Osterferien gegeben, etwas verhaltener zwar – aber die Gäste seien hoffnungsfroh gewesen, dass sie über die Feiertage etwas entspannen könnten. „Und jetzt muss alles umgebucht oder storniert werden.“ Seit November werde die Branche nur vertröstet, dabei habe die Politik selbst etwa bei der Impfkampagne versagt. „Das führt nur dazu, dass wir den Lockdown alternativlos verlängern“, so Schwefel.

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) wirft der Bundesregierung erneut Wortbruch vor: „Mehrfach wurde der Branche mit fast drei Millionen Beschäftigten eine Strategie versprochen, wann und unter welchen Bedingungen sicheres Reisen wieder möglich ist. Davon ist weit und breit nichts erkennbar. Kein Plan, keine Strategie, nicht einmal ein kleines Signal für sicheres Reisen im eigenen Bundesland“, so DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz.

Auch die Campingplätze bleiben geschlossen

Auch die Campinglätze in Deutschland müssen seit November geschlossen bleiben – „geändert an der Infektionslage hat das nichts“, sagt Christian Günther, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland. „Uns fehlt inzwischen der Glaube, dass der Lockdown Wunder wirkt.“ Dass die Deutschen nach wie vor nach Mallorca fliegen dürfen, aber Campingplätze in Deutschland geschlossen bleiben, bezeichnet Günther als „irrwitzig“.

Es sei „völlig unverständlich“, warum es in Deutschland immer noch keine Perspektive gibt. „Es wird geschlossen und geschlossen. Aber da muss uns doch auch gesagt werden, wann und wie wieder geöffnet wird.“ Bei der Schaffung von Perspektiven könnten Pilotprojekte helfen – „so wie sie in Sachsen in Oberwiesenthal und Augustusburg für die Öffnung von Kultur und Freizeit geplant sind“.

RND/gei/cs/dpa

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