Diese deutschen Urlaubsorte erreichen Reisende am schlechtesten nachhaltig
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Cochem an der Mosel ist eine der deutschen Urlaubsdestinationen, die laut ADAC-Studie einigen Nachholbedarf beim Thema Nachhaltigkeit hat.
Im Idealfall beginnt der Urlaub schon bei der Anreise. Das gilt natürlich auch für Reisen innerhalb Deutschlands. Leider ist das vielerorts in Deutschland noch nicht der Fall. Denn der Weg zum Urlaubsziel kann ganz schön beschwerlich sein – zumindest wenn Reisende kein eigenes Auto zur Verfügung haben oder mit ihrem Auto nicht in den Urlaub fahren wollen.
Eine aktuelle Studie des ADAC hat dabei ergeben, dass die Möglichkeiten, mit Bahn oder Bus anzureisen, in vielen Urlaubsregionen Deutschlands nur nachlässig behandelt werden. Dabei geben der ADAC-Umfrage zufolge 70 Prozent der Befragten an, dass nachhaltige An- und Abreisemöglichkeiten ihnen wichtig sind. Immerhin 31 Prozent wünschen sich bei ihrem Urlaub in Deutschland mehr nachhaltige Mobilitätsoptionen vor Ort.
Nur zwei untersuchte Urlaubsorte erhalten die Note sehr gut
Lindau am Bodensee und Westerland auf der Insel Sylt sind die einzigen beiden Orte, die in dem Test eine Bewertung mit der Note sehr gut erhielten. Dabei waren die drei bewerteten Kriterien, aus denen sich das „Gesamturteil“ zusammensetzte, die Möglichkeit, ohne Auto an- und abzureisen, die Mobilität vor Ort und auch, wie gut sich Reisende schon vorab online über die Anreisemöglichkeiten informieren konnten.
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Im Test vergab der ADAC nur zweimal die Note sehr gut.
© Quelle: ADAC
Westerland ist dabei der einzige Urlaubsort, der in der Kategorie Anreiseinformationen die Topnote erreichte. Hier können sich laut ADAC Urlauberinnen und Urlauber bereits im Vorfeld gut informieren, das Thema alternative Anreise sei auf den Seiten der Insel präsent platziert und außerdem seien viele Angebote auf Klimaverträglichkeit ausgerichtet.
In der Kategorie nachhaltige An- und Abreise sowie Mobilität vor Ort holt Lindau am Bodensee den ersten Platz. Der Ort sei mit einem umfangreichen und klimafreundlichen Angebot erreichbar und biete auch vor Ort einige öffentliche und individuelle Möglichkeiten zur Fortbewegung, bewertet der ADAC.
Das ist das Ergebnis aller 20 untersuchten Urlaubsorte
Andere Urlaubsdestinationen können die ADAC-Tester da weit weniger überzeugen. Insgesamt habe Deutschland bei dem Thema nachhaltiger Urlaubsverkehr noch einigen Nachholbedarf. Besonders wenige Punkte in der Studie erzielten die Reiseziele Cochem an der Mosel, Oberwiesenthal im Erzgebirge, Monschau in der Eifel, Burg Spreewald in Brandenburg, Bispingen in der Lüneburger Heide und Oberhof im Thüringer Wald.
Hier kannst du die Bewertungen für alle 20 untersuchten Urlaubsorte in der Übersicht sehen:
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Im ADAC-Test von 20 deutschen Urlaubsorten zeigen sich Defizite bei nachhaltiger An- und Abreise und den Information dazu.
© Quelle: ADAC
Dass sich das in Zukunft verbessere, sei laut ADAC aber nicht nur die Aufgabe der Urlaubsorte. Auch von der Politik müsse in den Regionen mehr Unterstützung kommen – zum Beispiel bei den Möglichkeiten der Anreise mit der Bahn. Aber auch eine gute Haltestelleninfrastruktur für Fernbusse sowie eine komfortablere Einbindung des ÖPNV in den Urlaubsverkehr seien wichtige Bausteine, um mehr Nachhaltigkeit im Reiseverkehr zu ermöglichen.
Die Urlaubsorte selber müssten jedoch ebenfalls deutlich besser zum Thema alternative und nachhaltige Anreise sowie Mobilität vor Ort informieren. Nur so könnten Reisende auch wirklich davon überzeugt werden.
Methodik der Studie
Für den Test wurden aus den bekanntesten Urlaubsregionen 20 Orte mit den meisten Anreisen in 2019 ausgewählt, die weniger als 50.000 Einwohner zählen. Die Erhebung setzte sich aus einer Abfrage bei den Tourismusorten, einer Internetrecherche und einem Vor-Ort-Test zusammen. Zentrale Prüfinhalte waren die An- und Abreise mit Bus und Bahn, (klimafreundliche) Mobilitätsangebote vor Ort sowie entsprechende Informationen für Verbraucher.