Campingplätze an Nord- und Ostsee öffnen zu Ostern für Dauercamper
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NREGOE3IOVDWPML3LRUAITWGII.jpeg)
Heiko Jürß geht um seinen Wohnwagen mit Vorzelt auf dem Campingplatz "Ostseequelle" in Hohenkirchen. Die Dauercamper in Mecklenburg-Vorpommern dürfen wieder in ihren Wohnwagen einziehen.
© Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp
Trotz steigender Infektionszahlen in der Corona-Pandemie haben einige Campingplätze an der Nord- und Ostseeküste ihre Tore für die ersten Dauercamper geöffnet. Auf den Plätzen in der Gemeinde Wangerland in Friesland, in Hooksiel und in Schillig, seien in den vergangenen Tagen jeweils 400 bis 500 Parzellen bereits von Dauercampern bezogen worden, sagte Ingo Kruse von der Wangerland Touristik-Gesellschaft gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Das entspreche gut der Hälfte der Stellplätze - die übrigen sollen bis Ostern komplett belegt sein.
Um einen sicheren Aufenthalt zu gewährleisten, müssen Camper in der Gemeinde Wangerland bereits bei der Anreise einen negativen Corona-Test vorweisen und zur Kontaktnachverfolgung die Luca-App nutzen. Zudem gelte ein striktes Hygienekonzept, dessen Einhaltung auf den Campingplätzen auch kontrolliert werde, betonte Kruse.
Dauercamping ist in einigen Bundesländern erlaubt
Touristische Übernachtungen sind laut niedersächsischer Corona-Verordnung auch zu Ostern weiterhin verboten. Dauercamper dürfen auf Plätzen in ihren Campingwagen allerdings übernachten. Auch in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sei Dauercamping bislang nicht verboten gewesen, sagte Christian Günther, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland, kürzlich gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Uns als Verband sind keine Corona-Ausbrüche bekannt.“
Auch St. Peter-Ording rechnet je nach Wetterlage mit mehr Dauercampern. Die schleswig-holsteinische Gemeinde appelliert an die Gäste, sich an die Corona-Regeln zu halten, Masken zu tragen und gezielt Orte aufzusuchen, die wenig frequentiert werden. Zudem wird Campern dringend abgeraten nach St. Peter-Ording zu reisen, da es keine Stellplätze gebe. „Wildes Campen ist verboten und wird mit Geldbußen von 100 Euro zuzüglich Bearbeitungsgebühr bestraft“, sagte Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck.
Corona-Auflagen schrecken Dauercamper ab: „Es hat ja auch nichts auf“
Eine eher verhaltene Anreisewelle von Dauercampern erwartet der Campingverband Mecklenburg-Vorpommern für Ostern. „Ja, es werden welche kommen – gar keine Frage“, sagte Sprecher Gerd Scharmberg. Allerdings würde die Masse traditionell nicht zu Ostern kommen. Eigentlicher Saisonstart sei Himmelfahrt. Hinzu kämen Corona-Auflagen, die eine Anreise unattraktiv machten, etwa die geschlossene Gastronomie und Kontaktbeschränkungen. Einige Plätze machten ohnehin nicht auf, weil es sich nicht rechne oder die Corona-Auflagen nicht eingehalten werden könnten.
Nach Aussage von Cornelia Runge, Chefin der Waren (Müritz) Kur- und Tourismus GmbH, gebe es „etwas Bewegung“ bei den Dauercampern. Etwa weil sie ihren Platz für die Saison vorbereiten wollten. Auf dem Campingplatz Ecktannen am Müritz-Nationalpark mit 50 Dauercampingplätzen seien bisher aber eher wenige Dauercamper zugegen. Auch sonst werde es im Vergleich zu coronafreien Jahren in der Region leer bleiben. „Es hat ja auch nichts auf.“
RND/cs/dpa