Melanie Müller auf Box-Event mit Verbindungen zur Nazi-Szene?
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Die deutsche Sängerin und Reality-Darstellerin Melanie Müller wird wegen eines Videos erneut mit rechtem Gedankengut in Verbindung gebracht (Archivbild).
© Quelle: IMAGO/ArcheoPix
Im Oktober wurde die Wohnung von Schlagersängerin Melanie Müller durchsucht, es wird wegen eines mutmaßlichen Nazi-Grußes gegen sie ermittelt. Während die Sängerin sich mehrfach von rechtem Gedankengut distanzierte, wirft nun ein Youtube-Video erneut Fragen über Müllers politische Ausrichtung auf. Der Clip zeigt sie auf einem Boxkampf-Event, dessen Veranstalter Verbindungen in die Nazi- und Hooliganszene haben soll, wie der „Spiegel“ berichtet.
Tattoos und rechtes Gedankengut
Das Video wurde im Rahmen eines Boxkampfes des Kampfsportzirkels „Frontière – Respect of the Streets“ im August in Leipzig aufgezeichnet. Müller ist dabei zu sehen, wie sie die Kämpfenden bejubelt.
Die Gründer von Frontière tragen Tattoos, die rechtes Gedankengut vermuten lassen. So hat der Gründer Steffen S. etwa ein Tattoo mit der Aufschrift „Deutscher Kämpfer“ oder eines mit dem NS-Adler, berichtet der „Spiegel“. Auf seinem Instagram-Profil teilt der Gründer einen Schnappschuss mit Müller – die genannten Tätowierungen sind dabei nicht sichtbar.
Auch andere Mitarbeiter des Events haben ähnliche Tätowierungen, so das Magazin: So prange auf der Haut von Alexander O., einem der Hauptsponsoren des Events, eine schwarze Sonne. Das gilt als Symbol der SS, das von Neonazis häufig als Ersatz für das verbotene Hakenkreuz verwendet werde. Außerdem berichtet der „Spiegel“, dass er in Deutschland verbotene Tattoos tragen soll – etwa zwei doppelte SS-Siegrunen, einen SS-Division-Totenkopf sowie den Schriftzug „Blut und Ehre“
Weswegen war Melanie Müller da?
Ihre Teilnahme an dem Event erklärt Müller gegenüber dem „Spiegel“ mit ihrer Leidenschaft für den Boxsport. Außerdem sei die Veranstaltung ihr und ihrem Management „als Charity-Veranstaltung verkauft“ worden, zitiert das Medium die Sängerin.
Dagegen erklärte Frontière laut dem Magazin, dass Müller nicht eingeladen worden, sondern spontan vorbeigekommen sei. Außerdem distanziere sich Frontière von rechtsextremen Gruppen. Man folge keiner politischen Richtung. Gründer Steffen S. und Sponsor Alexander O. ließen Anfragen des „Spiegel“ unbeantwortet.
Ermittlungen wegen mutmaßlichem Nazi-Gruß
Gegen Müller wird derweil im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Nazi-Gruß ermittelt. Es gehe um den Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Leipzig. Bei solchen Kennzeichen kann es sich um Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen handeln.
RND/lka