Volkstrauertag: Gedenken im Angesicht des Krieges
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Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbundes und General a. D., spricht auf einer Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bekommt der Volkstrauertag eine neue Aktualität.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa
Berlin. Der Präsident des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge, Wolfgang Schneiderhan, hat anlässlich des Volkstrauertags an diesem Sonntag auf die Langzeitfolgen des Angriffskriegs gegen die Ukraine für die russische Gesellschaft hingewiesen.
„Man sagt, es sei Putins Krieg“, sagte Schneiderhan dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Das stimme zwar, dennoch seien es auch russische Männer, die in diesem Krieg Verbrechen begingen. „Damit ist das Problem der zukünftigen russischen Gesellschaft angesprochen, die mit dieser Verantwortung fertig werden muss“, sagte der General a. D. der Bundeswehr. „Die deutsche Geschichte ist eine Lehrmeisterin, was das bedeutet und wie lange es dauert“, so Schneiderhan. Einer pauschalen Ablehnung Russlands und seiner Bevölkerung wolle er aber nicht zustimmen. Es sei wichtig, Lehren aus der Geschichte zu ziehen: „Putin hat aus dem Ende der Sowjetunion eine völlig andere Lehre gezogen als wir“, sagte Schneiderhan.
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Am Volkstrauertag am 13. Februar wird den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. In Berlin findet anlässlich des Feiertags eine zentrale Gedenkstunde im Plenarsaal des deutschen Bundestages statt. In diesem Jahr spricht dort neben dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und Volksbund-Präsident Schneiderhan auch der lettische Staatspräsident Egil Levits. Der Volksbund Kriegsgräberfürsorge will in diesem Jahr explizit auch der aktuellen Opfer des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gedenken.
„Wir erleben seit Monaten einen Krieg in Europa“, sagte Schneiderhan. „Wir sehen, dass Städte zerstört werden, gezielt Infrastruktur vernichtet wird, Zivilisten ermordet werden, wie verzweifelte Menschen fliehen müssen.“
Das Gedenken am Volkstrauertag an die Toten der beiden Weltkriege, an die Einsatztoten im Ausland, an die Opfer von Hass und Hetze, von Krieg und Gewalt sei auch immer eine Mahnung an die Lebenden.
„Politik und Gesellschaft müssen wissen, ob sie diesen Tag so wollen“, sagte der Präsident des Volksbundes. „Wir wünschen auch ein zeitgemäßes Gedenken, keine erstarrten Rituale. Es muss für junge Menschen auch nachvollziehbar sein.“ Deswegen bringe der Volksbund junge Menschen auf den Kriegsgräberstätten zusammen. „Dort sehen sie die Folgen von Krieg und Gewalt. Das lässt niemanden unbeeindruckt“, so Schneiderhan.