UN: „Hunderttausenden Somaliern drohen Hunger und Tod“
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ARCHIV - 04.02.2022, Somalia, Mogadishu: Somalier, die aus dürregeplagten Gebieten geflohen sind, sitzen in einem behelfsmäßigen Lager am Rande der Hauptstadt Mogadischu. Tausende von verzweifelten Familien sind vor einer schweren Dürre in weiten Teilen Somalias geflohen und suchen in Lagern für Vertriebene außerhalb der Hauptstadt nach Nahrung und Wasser. Rund 13 Millionen Menschen am Horn von Afrika droht aufgrund einer schweren Dürre eine Hungersnot. Es handele sich in Teilen von Äthiopien, Kenia und Somalia um die trockensten Bedingungen seit mehr als 40 Jahren, teilte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) mit. Foto: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
© Quelle: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa
Genf. Somalia steht nach UN-Angaben an der Schwelle zu einer Hungerkatastrophe. In der vierten Regenzeit in Folge habe es nicht genug geregnet, sagte Etienne Peterschmitt, der Vertreter der UN-Agrarorganisation FAO, am Dienstag per Videoschalte aus Mogadischu zu Journalisten in Genf.
Lebensmittelpreise stark gestiegen
Die Ernten seien praktisch ausgefallen. Es habe je nach Region 40 bis 70 Prozent weniger geregnet als üblich. Die Preise für Nahrungsmittel seien drastisch gestiegen und die nötigen Mittel für humanitäre Hilfe seien bislang nicht zusammengekommen. „Hunderttausenden Somaliern drohen Hunger und Tod“, sagte Peterschmitt.
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Rund 7,1 Millionen Menschen, 45 Prozent der Einwohner, hätten Probleme, genügend Essen für ihre Familien zu besorgen. Seit Mitte April sei die Zahl der am schwersten Betroffenen um 160 Prozent auf 213 000 gestiegen. Ihnen drohe der Hungertod. Seit Mitte 2021 seien rund drei Millionen Tiere wegen der Dürre und Krankheiten verendet.
Kinder besonders gefährdet
1,5 Millionen Kindern drohe akute Mangelernährung. Interne Konflikte machten die Versorgung der Menschen schwierig. Die FAO braucht nach Angaben von Peterschmitt dringend 105 Millionen Dollar (fast 100 Millionen Euro). Sie will Menschen auf dem Land sowohl mit Bargeld für den Einkauf von Lebensmitteln als auch in der Landwirtschaft unterstützen, um künftige Ernten zu verbessern und ihnen zu ermöglichen, in ihren Dörfern zu bleiben.
RND/dpa