Nahe Great Barrier Reef

Australien verweigert Kohleabbau aus Umweltschutzgründen

Die australische Regierung hat erstmals aus Umweltschutzgründen einen Antrag für einen Kohletagebau abgelehnt.

Die australische Regierung hat erstmals aus Umweltschutzgründen einen Antrag für einen Kohletagebau abgelehnt.

Canberra. Die australische Regierung hat erstmals aus Umweltschutzgründen einen Antrag für einen Kohletagebau abgelehnt. „Ich werde jeden Bescheid, der mir vorgelegt wird, von Fall zu Fall entscheiden auf der Grundlage der Gesetze und der verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse“, sagte Umweltministerin Tanya Plibersek am Donnerstag zu ihrer Ablehnung vom Vortag. Das abgelehnte Projekt bei Rockhampton liegt weniger als zehn Kilometer vom Great Barrier Reef entfernt.

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Die Umweltschäden am Great Barrier Reef nehmen zu. Das Unesco-Welterbekomitee fordert Australien eindringlich auf, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu treffen.

Die Umweltschäden am Great Barrier Reef nehmen zu. Das Unesco-Welterbekomitee fordert Australien eindringlich auf, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu treffen.

Plibersek sagte, das Projekt berge das Risiko, den riesigen Komplex aus Korallenriffs zu verschmutzen und irreversibel zu schädigen. „Das Great Barrier Reef ist für wirtschaftliche Aktivitäten im Wert von jährlich etwa sechs Milliarden australischen Dollar (rund 3,9 Milliarden Euro) und etwa 64 000 Arbeitsplätze verantwortlich„, sagte Plibersek. „Angesichts der mir vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse war klar, dass die Risiken einfach zu groß sind.“

Debatte um Klimaschutz und Wohlstand

Der Bergbauunternehmer Clive Palmer wollte in Rockhampton im Nordosten Australiens pro Jahr zehn Millionen Tonnen Kohle abbauen. Das Projekt war auf 25 Jahre angelegt. Palmers Unternehmen Central Queensland Coal kommentierte die Ablehnung zunächst nicht. Palmer hat auch die kleine konservative United Australia Party gegründet und finanziert sie.

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Kohle und Erdgas sind wichtige Quellen des australischen Wohlstands. Die im Frühjahr vergangenen Jahres gewählte Labour-Regierung steht unter Druck, wegen des Klimawandels keine neuen Kohle und Gas-Projekte mehr zu genehmigen. Sie hat sich per Gesetz verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 43 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken.

RND/AP

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