Neue Studie legt offen

Ostdeutsche sehen Ukraine-Unterstützung deutlich skeptischer als Westdeutsche

Ein Mann trägt während einer Demonstration gegen den russischen Angriff auf die Ukraine Luftballons in den Farben der Ukraine. (Symbolbild)

Ein Mann trägt während einer Demonstration gegen den russischen Angriff auf die Ukraine Luftballons in den Farben der Ukraine. (Symbolbild)

Berlin. Viele Ostdeutsche sehen den Beistand für die Ukraine einer neuen Studie zufolge viel skeptischer als Westdeutsche. Nur 28 Prozent der befragten Ostdeutschen wollen die Unterstützung für das angegriffene Land auch dann aufrechterhalten, wenn dies in Deutschland negative Folgen hat, etwa höhere Energiepreise. In Westdeutschland waren es immerhin 42 Prozent. Die Zahlen präsentierte das Mercator Forum Migration und Demokratie (Midem) der Technischen Universität Dresden am Montag in Berlin.

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Auch der Blick auf die Ursachen des Ukraine-Kriegs ist verschieden. So stimmen in Ostdeutschland 35 Prozent der Befragten der Aussage zu: „Die Nato hat Russland so lange provoziert, dass Russland in den Krieg ziehen musste.“ In Westdeutschland sind es 22 Prozent.

CAIRO, EGYPT - JULY 24, 2022: Russia s Foreign Minister Sergei Lavrov gives a press conference following his meeting with Egypt s Foreign Minister Sameh Shoukry at a mansion of the Egyptian Foreign Ministry. Russian Foreign Ministry Press Service/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS13B724

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Ähnlich äußern sich Ost- und Westdeutsche hingegen zu den Geflüchteten aus der Ukraine. Der Aussage „Flüchtlinge aus der Ukraine sind deutlich besser in die Gesellschaft integrierbar als jene aus dem Nahen Osten oder Afrika“ stimmen im Westen 50 Prozent zu und im Osten 49 Prozent.

Bei der Unterstützung für die Ukraine ergibt die Midem-Studie auch auf europäischer Ebene ein gespaltenes Bild. 40 Prozent der Europäerinnen und Europäer sind dafür, die Ukraine zu unterstützen und dafür auch negative Konsequenzen in Kauf zu nehmen - 39 Prozent finden, die Unterstützung sollte wegen der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen eingeschränkt werden sollte. „So könnte in den nächsten Monaten ein Stresstest für die Solidarität mit der Ukraine anstehen“, sagte Midem-Direktor Professor Hans Vorländer.

Europäer großteils für Zuwanderungsbegrenzung

Mehr als die Hälfte der Europäerinnen und Europäer (55 Prozent) möchte laut Studie die Zuwanderung von Ausländern begrenzen. Vor allem in Ländern wie Schweden, die bislang als besonders offen gegenüber Flüchtlingen galten, waren rund zwei Drittel der Befragten dafür. In Ländern, die bisher weniger Erfahrungen mit Geflüchteten hatten, wie etwa Polen, entwickle sich die Tendenz in die entgegengesetzte Richtung. Dort stimmten 42 Prozent - und somit so wenig wie in keinem anderen europäischen Land - für Begrenzungen.

„Während die Aufnahme- und Hilfsbereitschaft für ukrainische Geflüchtete groß ist, überwiegt die Skepsis gegenüber Geflüchteten aus anderen Krisenregionen“, sagte Vorländer. Vor allem gegenüber Zugewanderten aus islamisch geprägten Ländern seien die Vorbehalte groß.

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RND/dpa

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