Kampf gegen Trockenheit: Grüne wollen Umstellungen in Forst- und Landwirtschaft
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/H74RXDZTJJA5PK222EBT7VJAKU.jpeg)
Die Trockenheit macht den Bauern in ganz Deutschland zu schaffen. Diese Maispflanzen und Maiskolben in Bayern sind bereits welk.
© Quelle: Daniel Vogl/dpa
Hannover/Laatzen. Angesichts zunehmend trockener Sommer plädieren die Grünen für eine Umstellung von Forst- und Landwirtschaft. Wenn Wasser im Überfluss vorhanden sei, müsse es länger in der Landschaft bewahrt werden und die Bildung von Grundwasser gefördert werden. „Nur so steht es in trockenen Perioden auch künftig zur Verfügung.“
Das steht im Entwurf eines Konzepts, das der Grünen-Bundesvorstand am Montag bei seiner Klausur in Laatzen bei Hannover beschließen will. Das vierseitige Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Die Temperatur in Deutschland ist laut Deutschem Wetterdienst seit dem Beginn umfassender Aufzeichnungen 1881 um 1,6 Grad im Jahresmittel gestiegen. Hitzeperioden und Trockenphasen wie im aktuellen Sommer haben zugenommen.
Konkret lehnen die Grünen die weitere Vertiefung von Flüssen ab, Flächenverbrauch und Versiegelung wollen sie reduzieren. „In den bestehenden Förderprogrammen für Landwirtschaft und Wälder sollen künftig verstärkt Maßnahmen zur Wasserspeicherung und -rückhaltung sowie für bodennahe Bewässerungsmethoden belohnt werden.“ Städte sollen mit mehr Grün und Versickerungsflächen für Hitzewelle und Starkregen gewappnet werden.
Grüne wollen, dass Moore wieder vernässt werden
Den ökologischen Landbau will die Grünen-Spitze laut Entwurf ausweiten, die Zahl von Tieren in Betrieben soll an die Fläche gekoppelt werden. Moore sollen „so schnell und umfassend wie möglich“ wieder vernässt werden.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3NOYFYVVVBAQ7AB3DPE6VMH6PQ.jpg)
Klima-Check
Erhalten Sie die wichtigsten News und Hintergründe rund um den Klimawandel – jeden Freitag neu.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
„Mit Blick auf die künftig begrenzten Wasserressourcen und Nutzungskonkurrenzen kann die Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen keine Alternative zum Anbau standortangepasster Nutzpflanzenarten und -sorten sein“, heißt es in dem Papier. Wo Bewässerung im Einzelfall erforderlich sei, brauche es effiziente Technik. Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Anpassung der Pflanzenproduktion an die Folgen des Klimawandels wollen die Grünen laut Entwurf fördern.
Mindestens ein Viertel der deutschen Waldfläche sei durch die Folgen der Klimakrise gefährdet, so die Grünen. „Wir wollen die Wälder deshalb zu artenreichen und klimaresilienten Mischwäldern und mit heimischen Baumarten umbauen. Dafür werden wir das Bundeswaldgesetz novellieren.“ Künstliche Entwässerungssysteme sollen zurückgebaut werden.
Mindestens fünf Prozent der deutschen Wälder sollen der Natur überlassen werden - dieses Ziel hatte die Bundesregierung sich bereits 2007 für das Jahr 2020 gesetzt. 2021 lag der Anteil der Naturwälder aber erst bei 3,1 Prozent.
RND/dpa