Spahn und Karliczek fordern Lolli-Pool-Tests in Schulen und Kitas
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Die Schulleiterin einer Grundschule in Thüringen packt einen „Lolli-Test“ für die Grundschüler zum Nachweis von Sars-CoV-2-Erregern aus.
© Quelle: Michael Reichel/dpa
Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bildungsministerin Anja Karliczek (beide CDU) haben nachdrücklich an die Bundesländer appelliert, das Offenhalten von Schulen und Kitas nach den Sommerferien durch den flächendeckenden Einsatz neuer Testmethoden zu gewährleisten.
„Insbesondere die Methode der Pool-PCR-Testung durch sogenannte Lolli-Tests eignet sich für ein systematisches und sensitives Testkonzept bei Kindern“, heißt es in einem Brief der beiden Minister an ihre Länderkollegen, der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag) vorliegt.
Die Lolli-Testung bei Kindern habe sich als leicht durchführbar erwiesen und treffe bei Kindern und Eltern daher auf breite Akzeptanz. „Zudem ist die Sensitivität und Spezifität der PCR-Testung trotz der Weiterentwicklung von Antigenschnelltests weiterhin überlegen und lässt deutlich weniger falsche Testergebnisse erwarten“, schreiben die Minister.
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Schließungen von Kitas und Schulen sollen verhindert werden
„Nach den Sommerferien sollte es unser gemeinsames Ziel sein, das Pandemiegeschehen ohne weitere Schließungen von Kitas und Schulen zu beherrschen“, so Karliczek und Spahn. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante müssten weitere Vorkehrungen getroffen werden, um die Auswirkungen möglicher Inzidenzsteigerungen so gering wie möglich zu halten.
Eine Abfrage habe jedoch ergeben, dass die wenigsten Länder Pool-PCR-Testungen nutzten oder beabsichtigten, diese Möglichkeit nach den Sommerferien flächendeckend in Schulen zum Einsatz zu bringen, heißt es weiter in dem Brief. „Vor dem Hintergrund der genannten Vorteile der Pool-PCR-Testung bitten wir eindringlich, diese Möglichkeit in die Präventionskonzepte in Kitas und Schulen zu integrieren“, so die Minister.
Dies könnte „zu einer deutlichen Reduzierung des Infektionsgeschehens und damit zur Aufrechterhaltung des Regelbetriebs von Kitas und Schulen beitragen“. Sie weisen zudem darauf hin, dass in der Coronavirus-Testverordnung bereits der Anspruch auf einen PCR-Test nach einem positiven Pool-Test verankert sei.
Die Pool-PCR-Testung durch sogenannte Lolli-Tests hatte das Robert Koch-Institut (RKI) vor wenigen Tagen empfohlen. Dabei müssen die Kinder und Jugendlichen für etwa 30 Sekunden an einem Wattestäbchen lutschen. Die Proben einer Schulkasse oder Kita-Gruppe werden dann in einem gemeinsamen Proberöhrchen gesammelt, ins Labor gebracht und dort am selben Tag noch mithilfe der PCR-Methode ausgewertet.