Rosen in den Mauerritzen und Kerzen für ein freies Europa - Zentrale Gedenkfeier in Berlin

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, l-r), Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Janos Ader, Präsident von Ungarn, Milos Zeman, Präsident von Tschechien, Andrzej Duda, Präsident von Polen, und Zuzana Caputova, Präsidentin der Slowakei, nehmen an der Gedenkveranstaltung der Stiftung Berliner Mauer an der Bernauer Straße teil. Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzlerin Merkel erinnern bei der Gedenkveranstaltung gemeinsam mit den Staatsoberhäuptern Polens, der Slowakei, Tschechiens und Ungarns an die  ffnung der Berliner Mauer.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, l-r), Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Janos Ader, Präsident von Ungarn, Milos Zeman, Präsident von Tschechien, Andrzej Duda, Präsident von Polen, und Zuzana Caputova, Präsidentin der Slowakei, nehmen an der Gedenkveranstaltung der Stiftung Berliner Mauer an der Bernauer Straße teil. Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzlerin Merkel erinnern bei der Gedenkveranstaltung gemeinsam mit den Staatsoberhäuptern Polens, der Slowakei, Tschechiens und Ungarns an die ffnung der Berliner Mauer.

Berlin. 30 Jahre nach dem Fall der Mauer haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Rosen symbolisch die Mauer durchlöchert. Bei der zentralen Gedenkfeier in Berlin steckten sie die Blumen in die Hinterlandmauer auf dem früheren Todesstreifen an der Bernauer Straße und gedachten der Mauer-Opfer. Auch ausländische Gäste wie die Staatspräsidenten der Slowakei, Polens, Tschechiens und Ungarns, Zeitzeugen und Schüler nahmen an den Feierlichkeiten in der zentralen Mauer-Gedenkstätte teil.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief dazu auf, Hass, Rassismus und Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. Zugleich forderte sie die Menschen auf, sich nicht entmutigen zu lassen. „Keine Mauer, die Menschen ausgrenzt und Freiheit begrenzt, ist so hoch oder so breit, dass sie nicht doch durchbrochen werden kann“, sagte Merkel in der Kapelle der Versöhnung auf dem früheren Todesstreifen an der Bernauer Straße. Neben aller Freude über den Mauerfall wurden auch nachdenkliche Töne laut. Merkel zitierte das kurze Gedicht „Die Mauer“ des Lyrikers Reiner Kunze: „Als wir sie schleiften, ahnten wir nicht, wie hoch sie ist in uns./ Wir hatten uns gewöhnt an ihren Horizont/ Und an die Windstille. In ihrem Schatten warfen/ alle keinen Schatten. Nun stehen wir entblößt jeder Entschuldigung.“

Es gebe keine Entschuldigung, sagte Merkel, sich nicht für Freiheit und Demokratie einzusetzen.

Am Ende der Andacht in der Versöhnungskapelle wurden Kerzen an alle Teilnehmer verteilt. Pfarrer Thomas Jeutner erinnerte an die Rolle der Kerzen in der Friedlichen Revolution 1989, die zum Mauerfall führte: „Die Kerzen waren unser Zeichen. Wir gingen hinaus in der Hoffnung, dass das Licht sich ausbreiten möge.“ Dann stellen Merkel und die anderen Ehrengäste die im Novemberwind flackernden Kerzen vor den Mauerresten ab. An Symbolik mangelt es diesem Vormittag nicht.

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Die Bernauer Straße gilt als Symbol der deutschen Teilung. Als die Mauer 1961 hochgezogen wurde, lag die Häuserfront der Straße im Osten, der Bürgersteig im Westen. Mit dem 9. November 1989 ging die deutsche Teilung nach rund 40 Jahren zu Ende, die Berliner Mauer selbst hatte mehr als 28 Jahre Bestand. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen starben an der etwa 160 Kilometer langen Mauer in der Hauptstadt mindestens 140 Menschen durch das DDR-Grenzregime.

Steinmeier dankt Bürgern der Oststaaten

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Menschen in Tschechien, der Slowakei, in Ungarn und Polen für ihren maßgeblichen Beitrag zur Wiedervereinigung gedankt. „Ohne den Mut und den Freiheitswillen der Polen und Ungarn, der Tschechen und Slowaken wären die friedlichen Revolutionen in Osteuropa und die deutsche Einheit nicht möglich gewesen“, sagte er am Samstag.

Steinmeier sprach am Denkmal für die vier Visegrad-Staaten, das an deren Beitrag zum Fall der Mauer erinnert. Zum Denkmal war er mit den Staatsoberhäuptern dieser Länder gekommen. Er hatte sie zum 30. Jahrestag des Mauerfalls nach Berlin eingeladen. Heute erinnere man sich an eine große historische Leistung. Europa sei glücklicherweise vereint, sagte Steinmeier.

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Das Denkmal liegt unweit der zentralen Mauer-Gedenkstätte in der Bernauer Straße. Dort hatten Steinmeier sowie Zuzana Caputova (Slowakei), Milos Zeman (Tschechien), Andrzej Duda (Polen) und Janos Ader (Ungarn) zuvor an den Feierlichkeiten teilgenommen.

Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit den Staatspräsidenten sagte Steinmeier: „Die Berliner Mauer wäre nicht gefallen ohne die Aufstände in Budapest und Posen, in Warschau, Danzig und Krakau, ohne den Frühling von Prag und Bratislava, ohne die Unruhen in Stettin und schließlich wieder in Danzig. Die Berliner Mauer fiel nach einem langen, oft verzweifelten und deshalb umso mutigeren Kampf.

Ungarn, Polen, Tschechen und Slowaken nahmen sich die Freiheit. Sie nahmen sich die Freiheit für Europa und beendeten die Teilung unseres Kontinents. Die Freiheit Europas ist ihr Verdienst. Was wir heute sind und werden können, verdanken wir der Freiheit, die sie erkämpft haben!“

RND/jps/dpa

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