Kritik an Oberhaupt russisch-orthodoxer Kirche

Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche wirft Kyrill Gotteslästerung vor

24.12.2021, Nordrhein-Westfalen, Bielefeld: Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, hält in der Zionskirche an Heiligabend die Predigt in der Christvesper zu Weihnachten. Kurschus, wirft dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill, Gotteslästerung vor.

24.12.2021, Nordrhein-Westfalen, Bielefeld: Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, hält in der Zionskirche an Heiligabend die Predigt in der Christvesper zu Weihnachten. Kurschus, wirft dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill, Gotteslästerung vor.

Berlin, Bielefeld. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, wirft dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill, Gotteslästerung vor. „Mich empört, wenn der Patriarch von Moskau einen Angriffskrieg als gottgewolltes Mittel darstellt, um seine eigene Auffassung des Christentums und seine Sicht der Geschichte durchzusetzen“, sagte die westfälische Präses laut Redemanuskript auf dem Johannisempfang der EKD am Mittwochabend in Berlin.

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„Gott in dieser Weise vor den eigenen Karren zu spannen, halte ich für Gotteslästerung“, sagte sie zu Kyrills Rechtfertigung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Kurschus betonte, sie verurteile nicht die gesamte russische Orthodoxie, die vielstimmig sei, und bekräftigte die Haltung der EKD zum Dialog mit der Kirche in Russland. „Wir dürfen und werden die ökumenischen Brücken zu ihr nicht abbrechen.“

Die Theologin äußerte aber auch Skepsis gegenüber Äußerungen, die die Verteidigung der Ukraine gegen den russischen Angriff pauschal als Verteidigung westlicher Werte idealisierten. „Auch hier wittere ich eine geschichtstheologische Überhöhung des Krieges, die mir suspekt ist“, sagte Kurschus. Die Verteidigung von Freiheit und Recht sei einen engagierten Streit wert. „Aber dieser Streit muss sich unterscheiden von der Logik machtvoller Überwältigung, bösartiger Unterstellung und hasserfüllter Abwertung derer, die anders denken“, sagte sie.

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Im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sollte beim Jahresempfang der EKD deren Bevollmächtigter bei Regierung und Parlament, Martin Dutzmann, in den Ruhestand verabschiedet werden. Er vertrat seit Oktober 2013 die Interessen der evangelischen Kirche gegenüber der Politik in Berlin und Brüssel. Zu seiner Verabschiedung wurden auch Mitglieder des Bundeskabinetts und Bundestagsabgeordnete erwartet.

RND/epd

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