Kürzeste Amtszeit jemals: Liz Truss hält neuen Rekord
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Liz Truss geht zurück in die Downing Street 10, nachdem sie ihren Rücktritt als Premierministerin ankündigt hat.
© Quelle: Kirsty O'connor/PA Wire/dpa
Liz Truss geht mit ihrem Rücktritt am Donnerstag als Regierungschefin mit der kürzesten Amtszeit in die britische Geschichte ein. Nach nur sechs Wochen als Premierministerin hat sie ihr Amt aufgegeben. Bisher hielt der konservative Premierminister George Canning diesen Rekord. Er verstarb nach nur 119 Tagen im Amt 1827 an einer Lungenentzündung, wie auf der Internetseite der britischen Regierung zu lesen ist.
Dort heißt es über Canning: „Er wird von einigen als verlorener Anführer gesehen, mit vielen Spekulationen darüber, was passiert wäre, wenn er gelebt hätte“.
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War nur 117 Tage im Amt: George Canning.
© Quelle: picture alliance / Bildagentur-online/Celeste
Truss beteuert ökonomische und internationale Instabilität
Was in den Geschichtsbüchern über Liz Truss zu lesen sein wird, ist noch offen. Über sich selbst sagte sie, als sie die ihren Rücktritt bekannt gab, sie sei in einer Zeit großer ökonomischer und internationaler Instabilität Premierministerin geworden. „Ich wurde von der Konservativen Partei zur Premierministerin gewählt, um das zu ändern.“ Man habe eine Vision von einer Wirtschaft mit niedrigen Steuern und großem Wachstum vorgelegt, die die Vorteile der „Freiheiten“ nach dem Brexit nutzen wollte.
„Ich erkenne aber, dass ich angesichts der Situation das Mandat nicht erfüllen kann, für das ich gewählt wurde“, erklärte Truss weiter. Deshalb habe sie mit König Charles III. gesprochen, um ihm mitzuteilen, dass sie als Vorsitzende der Konservativen Partei zurücktrete. Nach ihrem Treffen am Donnerstag mit dem Vorsitzenden des 1922-Komitees, Graham Brady, sei man übereingekommen, dass in der kommenden Woche ein neuer Vorsitzender gewählt werden solle. „Ich werde Premierministerin bleiben, bis ein Nachfolger gewählt wurde.“
Abgeordnete hatten Truss Vertrauen entzogen
Mehrere Abgeordnete hatten am Donnerstag Truss öffentlich das Vertrauen entzogen, nachdem tags zuvor die Innenministerin Suella Braverman zurückgetreten war und sich bei einer Abstimmung im Parlament chaotische Szenen abgespielt hatten. Die 47-jährige Nachfolgerin des skandalgeplagten Ex-Premier Boris Johnson war enorm unter Druck geraten, nachdem ihre Wirtschaftspolitik binnen weniger Tage ein beispielloses Chaos an den Finanzmärkten angerichtet hatte. Truss musste eine politische 180-Grad-Wende hinlegen.
RND/sf/dpa
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