Kampf gegen sexuelle Gewalt: Kinderschutzbund warnt vor Personalmangel

Der Verurteilte von Wiesbaden mit seinem Anwalt.

Der Verurteilte von Wiesbaden mit seinem Anwalt.

Berlin. Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, hat das jüngste Urteil im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach begrüßt, zugleich aber vor einer Überlastung von Polizei und Justiz gewarnt. „Das ist ein angemessenes Urteil”, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wir freuen uns, dass die Ermittlungsbehörden in Nordrhein-Westfalen so gut und erfolgreich gearbeitet haben.”

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Hilgers fügte allerdings hinzu: „Der Fall ist nur ein Baustein in dem gesamten Komplex. Noch immer harren tausende Datenträger der Auswertung, weil das Personal fehlt.” Zudem führe die geplante Verschärfung des Sexualstrafrechts bundesweit zu weiterem Personalmangel, weil Strafverfahren dann nicht mehr eingestellt werden könnten.

„So lange Polizei und Justiz nicht entsprechend mehr Personal bekommen, ist die ganze Strafverschärfung eher Symbolpolitik”, sagte Hilgers. „Das macht mir Sorgen.”

Kinderschutzbund: Betroffene Kinder früher anhören

Der Präsident des Kinderschutzbundes forderte neben zusätzlichem Personal, dass von sexueller Gewalt betroffene Kinder nicht mehr erst im Gerichtsverfahren gehört würden, sondern früher. Sie sollten direkt nach Aufdeckung einer Tat vor einem entsprechend geschulten Richter aussagen; das Video der Aussage könne später vor Gericht und möglicherweise anderen Richtern gezeigt werden.

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„Dann könnte man früher mit der Therapie der Kinder beginnen”, so Hilgers. „Denn je später die Therapie beginnt, desto schwieriger wird sie.”

Das Landgericht Wiesbaden hatte am Montag einen 39-Jährigen zu 13 Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

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