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Atomabkommen liegt seit Jahren auf Eis

Iran beginnt Bau von neuem Atomkraftwerk

Die iranische Flagge (Archivbild)

Die iranische Flagge (Archivbild)

Teheran. Im Iran beginnt der Bau eines Jahrzehnte geplanten Kernkraftwerks im Südwesten. Atomchef Mohammed Eslami begleitete dafür eine Delegation an den Standort Darchowein an der Grenze zum Irak, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna am Samstag berichtete. Der Druckwasserreaktor in der Provinz Chusestan soll dem Bericht zufolge eine Leistung von 300 Megawatt haben.

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Überlegungen zum Vorhaben bei Darchowein reichen bis in die Zeit vor der Islamischen Revolution 1979 zurück. Angekündigt wurde der Bau nahe des großen Flusses Karun bereits vor 14 Jahren. Früher hatte der Iran für den Bau um ausländische Partner geworben. Das Kernkraftwerk soll nun innerhalb von acht Jahren durch iranische Firmen gebaut werden. Die Kosten liegen laut Isna bei umgerechnet rund zwei Milliarden Dollar.

Seit Jahren gibt es Streit um Irans Atomprogramm. Die Islamische Republik betont, Kernenergie nur für zivile Zwecke zu nutzen. Unter anderem die USA und Israel werfen dem Land jedoch vor, Atomwaffen anzustreben. Ein internationales Abkommen, das Irans Atomprogramm einschränkt, hatte der frühere US-Präsident Donald Trump einseitig aufgekündigt. Verhandlungen zur Wiederbelebung liegen auf Eis.

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Der Iran verfügt über ein Atomkraftwerk in der südlichen Hafenstadt Buschehr, das 2011 mit Hilfe Russlands in Betrieb genommen wurde. Zudem hat das Land mehrere unterirdische Atomanlagen. Vor weniger als zwei Wochen hatte der Iran mitgeteilt, dass er in der unterirdischen Anlage Fordo Uran auf 60 Prozent anreichere. Damit ist der Uran-Gehalt nicht mehr weit vom Wert entfernt, der für Atomwaffen benötigt wird.

RND/dpa/AP

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