Essen, Düsseldorf, München: Immer mehr Omikron-Verdachtsfälle in Deutschland
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Mehrere Reisende aus Südafrika haben sich mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron infiziert.
© Quelle: Getty Images
München. In Deutschland hat es am Wochenende weitere Verdachtsfälle auf die neue Omikron-Virusvariante gegeben. In Bayern ist ein Passagier am Freitag mit einem Flug aus Südafrika in München angekommen und positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Sonntag mit. Die Reiseanamnese habe zusammen mit einem speziellen, auf bestimmte Mutationen ausgerichteten PCR-Test (VOC-PCR) vom Max-von-Pettenkofer-Institut einen hochgradigen Verdacht erbracht, dass es sich hier um einen Fall der neuen Variante handele, sagte eine Sprecherin.
Diese Methode ermöglicht nach Angaben des Leiters des Max-von- Pettenkofer-Instituts einen „zweifelsfreien“ Nachweis der Omikron-Variante. Eine endgültige Bestätigung über eine Genomsequenzierung steht noch aus und soll nach LGL-Angaben in Kürze vorliegen.
Der Betroffene und ein weiterer positiv getesteter Passagier befinden sich in Isolation. Bereits am Samstag hatte das Max-von-Pettenkofer-Institut bei zwei Rückkehrern aus Südafrika die neue Omikron-Variante nachgewiesen, die die Behörden als besorgniserregend einstufen. Auch hier wird die Genomsequenzierung noch erwartet.
Omikron-Verdachtsfälle in NRW
Die Omikron-Variante des Corona-Virus könnte auch NRW erreicht haben. „In Nordrhein-Westfalen wurde sie bisher noch nicht nachgewiesen, es gibt aber in Essen und in Düsseldorf erste Verdachtsfälle, die jetzt mittels Sequenzierung überprüft werden“, sagte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums der „Rheinischen Post“.
NRW Land hat die Maßnahmen verschärft, um die Verbreitung der Variante, die zunächst in Südafrika nachgewiesen wurde, zu verlangsamen: „Wir haben die Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen bereits informiert, dass auch für vollständig geimpfte Personen Quarantäne angeordnet werden soll, wenn Kontakt zu einer Person mit der Omikron-Variante bestand. Ziel ist es, die Weiterverbreitung der Virusvariante zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen“.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte auf dpa-Anfrage, es könne wahrscheinlich erst am Montag gesagt werden, um wie viele Verdachtsfälle es sich handelt. Laumann teilte weiter mit: „Wir werden die neue Variante und ihre Verbreitung wie auch das Infektionsgeschehen insgesamt weiter ganz genau beobachten.“ Und: „Eins macht die aktuelle Situation deutlich: Wir müssen weiter sehr aufmerksam sein.“
Erster Omikron-Fall in Hessen
Der am Samstag gemeldete Verdachtsfall einer Omikron-Infektion in Hessen hat sich bestätigt. Der hessische Sozialminister teilte mit, eine Sequenzierung habe die Infektion nachgewiesen. Die Person kommt aus dem Rhein-Main-Gebiet und ist bereits am 21. November aus Südafrika eingereist.
Auch in den Niederlanden gibt es vermehrt Omikron-Fälle: Bei mindestens 13 Flugreisenden aus dem südlichen Afrika sind nach ihrer Landung in Amsterdam Infektionen mit der neuen Coronavirus-Variante festgestellt worden. Die Zahl könne noch steigen, erklärte dazu der staatliche Gesundheitsdienst RIVM. Die Analysen der Proben von 61 positiv getesteten Reisenden seien noch nicht vollständig abgeschlossen.
Eine südafrikanische Ärztin berichtet von ungewöhnlichen, aber milden Symptomen bei Omikron-Patienten. Bislang gebe es in ihrem Land keine „schwerwiegenden“ Verläufe. Mehrere Länder haben aber aus Vorsicht trotzdem Reisebeschränkungen erlassen, darunter auch Deutschland.
RND/dpa/Reuters/scs