Recep Tayyip Erdogan residiert in einem Palast mit 1100 Räumen. Wenn der türkische Präsident die Wahl verliert, wird er ausziehen müssen. Aufgewachsen ist der autokratische Regierungschef in einfachen Verhältnissen in einem Arbeiterviertel von Istanbul. Ein Besuch bei einem früheren Nachbarn und Freund.
In der Piyale-Mumhanesi-Straße im Istanbuler Stadtteil Kasimpasa bekommt man eine Ahnung davon, wie weit es der prominenteste Bewohner des Hauses Nummer 34 gebracht hat. Das fünfstöckige Gebäude auf einem steilen Hang ist alles andere als eine Luxusresidenz. Einen Aufzug gibt es nicht, im schmucklosen Treppenhaus stehen Schuhe und Wasserflaschen vor den Türen. In einer der Wohnungen unter dem Dach im vierten Obergeschoss wohnt Hüseyin Üstünbas (72). Der Rentner sagt, er sei kurz nach seiner Hochzeit im Jahr 1978 dort eingezogen, bald darauf habe er sich mit seinem Nachbarn aus dem Stockwerk darunter angefreundet: Recep Tayyip Erdogan.