Großbritannien führt Obergrenze für Energiekosten ein - Niederlande und Griechenland stützen Bürger
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Die Kosten für Strom und Gas steigen weiter rasant an (Symbolbild).
© Quelle: IMAGO/Christian Ohde
London/Den Haag/Athen. Die britische Regierung will eine Obergrenze für die Energiekosten von Unternehmen ansetzen. Die Beschränkung solle ab dem 1. Oktober für sechs Monate gelten, teilte Premierministerin Liz Truss am Mittwoch mit. Ziel sei es, Unternehmen dabei zu helfen, den Winter zu überstehen. Für Geschäfte und Pubs werde es auch über die Sechs-Monats-Phase hinaus finanzielle Hilfe geben.
In diesem Monat waren bereits ähnliche Maßnahmen bekanntgegeben worden, um Energiepreise in Großbritannien zu beschränken. Truss teilte am 8. September mit, dass durch eine zweijährige „Energiepreisgarantie“ die durchschnittlichen Kosten eines Haushalts für Heizung und Strom maximal 2500 Pfund pro Jahr betragen würden. Die Kosten wären im Oktober voraussichtlich auf 3500 Pfund pro Jahr gestiegen. Das wäre ein Anstieg um 80 Prozent im Vergleich zu den derzeitigen durchschnittlichen Kosten gewesen.
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Niederlande versprechen Energiehilfen
Die niederländische Regierung will als Hilfe für die hohen Energiekosten einen Teil der Strom- und Gasrechnung der Bürger bezahlen. „Es ist schmerzlich, dass immer mehr Menschen Mühe haben, ihre Miete, Einkäufe, Krankenversicherung und Energierechnung zu bezahlen“, sagte König Willem-Alexander in seiner Thronrede am Dienstag in Den Haag.
Für einen Teil des Energieverbrauches soll eine Preisobergrenze festgelegt werden. Nach den Plänen soll der Staat den Unterschied zum Marktpreis an die Energieunternehmen bezahlen. In der Thronrede zur Eröffnung des parlamentarischen Jahres kündigt der König traditionell die Pläne der Regierung an.
Die Preisgrenze soll nur für einen Teil des Verbrauchs gelten. Der Wert wird festgestellt nach dem durchschnittlichen Verbrauch eines Haushaltes von Anfang des Jahres, vor dem Ausbruch des Ukrainekrieges und dem Anstieg der Energiekosten. Wer mehr verbraucht, soll dafür den geltenden Marktpreis bezahlen. Die Koalitionsregierung von Premier Mark Rutte will verhindern, dass viele Bürger durch die extrem hohen Energiekosten in finanzielle Not geraten.
Griechenland stützt Bürger im Oktober mit 1,1 Milliarden Euro
Die griechische Regierung will die Teuerung bei den Strom- und Gasrechnungen der Bürger im Oktober um bis zu 90 Prozent auffangen. Die Unterstützung könne bis zu 436 Euro pro Megawattstunde erreichen und decke rund 90 Prozent der griechischen Haushalte ab, teilte Energieminister Kostas Skrekas am Mittwoch mit. Die Menschen sollen dabei auch zum Energiesparen angehalten werden: Wer im Oktober 15 Prozent weniger Energie verbraucht als im Vorjahr, erhält 50 Euro mehr je verbrauchte Megawattstunde (1000 Kilowattstunden).
Für die Maßnahme bereitgestellt seien 1,1 Milliarden Euro, wobei nur 100 Millionen Euro davon aus dem Haushalt stammten, sagte Skrekas. Der Rest werde durch die Überschussbesteuerungen der Energieunternehmen finanziert. Diese hatte Griechenland bereits im Mai eingeführt: Energiekonzerne müssen bis auf weiteres auf alle Gewinne, die über den Durchschnittswerten des Vorjahres liegen, 90 Prozent Steuern zahlen.
RND/AP und dpa