Eklat um Mauerfall-Show: Veranstalter entschuldigt sich

Zahlreiche Besucher kamen zum Fest anlässlich des Jahrestages des Mauerfalls am Brandenburger Tor.

Zahlreiche Besucher kamen zum Fest anlässlich des Jahrestages des Mauerfalls am Brandenburger Tor.

Berlin. Ein Schriftzug auf Hebräisch während der Bühnenshow zum 30. Jahrestag des Mauerfalls hat Kritik ausgelöst. Beim Auftritt der Sängerin Anna Loos am Samstagabend auf der Bühne neben dem Brandenburger Tor war als Videoprojektion in hebräischen Buchstaben für kurze Zeit der Schriftzug "Schluss mit der Besatzung" zu lesen. Der in Israel bekannte Slogan kritisiert die dortige Politik in den Palästinensergebieten. Moritz van Dülmen, Chef der Agentur Kulturprojekte Berlin, die für die Bühnenshow verantwortlich zeichnete, hat sich für den Schriftzug nach eigenen Angaben am Montag beim israelischen Botschafter entschuldigt.

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Ihm sei die Bedeutung des Schriftzugs nicht bewusst gewesen, sagte van Dülmen. "Das entschuldet es aber nicht." Das Zitat sei ein Fehler gewesen und mehr als nur unglücklich. Der israelische Botschafter, Jeremy Issacharoff, sagte am Sonntag der "Bild"-Zeitung: "Am 9. November haben wir den Mauerfall gefeiert, aber auch würdevoll an die Pogromnacht vor 81 Jahren erinnert, die auch symbolisch für die Schrecken des damals nahenden Holocaust steht." Es sei eine Schande, dass einige es für angebracht gehalten hätten, dieses Ereignis für politische Zwecke gegen Israel zu instrumentalisieren.

"Entschuldigung des Veranstalters nicht ausreichend"

Er verstehe die Kritik, sagte van Dülmen. "Ich habe mit dem israelischen Botschafter telefoniert und mein Bedauern und meine Entschuldigung vorgetragen." Kulturprojekte Berlin hatte bereits am Sonntag auf Facebook erklärt, der Schriftzug in der vom ZDF übertragenen Bühnenshow sei Teil einer künstlerischen Videosequenz über rund 20 friedliche Protestaktionen weltweit gewesen und sich für "eine etwaige missverständliche Interpretation" entschuldigt.

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Cornelia Seibeld, integrationspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Berlin, erklärte am Montag, eine Entschuldigung des Veranstalters sei nicht ausreichend. "Auch der Senat sollte sich davon unmissverständlich distanzieren. Wir werden das parlamentarisch eng begleiten."

RND/dpa

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