Reicher als König Charles: Das ist die neue britische First Lady Akshata Murthy
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Großbritannien, London: Rishi Sunak, damals britischer Schatzkanzler, und seine Frau Akshata Murthy bei einem Event (Archivbild).
© Quelle: Ian West/PA Wire/dpa
Rishi Sunak (42) ist der neue Premierminister von England: Er ist jung, erfolgreich und reich. Dabei kommt ein Großteil des Vermögens des neuen britischen Premiers nicht von ihm, sondern seiner Frau, Akshata Murthy, ebenfalls 42 Jahre alt. Die Milliardärserbin besitzt ein geschätztes Privatvermögen von mehr als 700 Millionen Euro, wie britische Medien übereinstimmend berichten. Damit ist sie sogar reicher als der neue König Charles III., dessen privates Vermögen nach dem Erbe durch seine verstorbene Mutter Elizabeth II. nun bei geschätzten 600 Millionen Euro liegt. Doch wer ist die neue First Lady und wie kam sie zu ihrem Reichtum?
Vater ist „Steve Jobs von Indien“
Akshata Murthy ist die Tochter des indischen Milliardärs N. R. Narayana Murthy, der es durch sein Softwareunternehmen „Infosys“ zu enormem Reichtum brachte. Man verpasste ihm deswegen sogar die Spitznamen Bill Gates oder Steve Jobs von Indien. Das Unternehmen machte Berichten zufolge allein im Jahr 2021 einen Umsatz von umgerechnet 12,1 Milliarden Euro.
Murthy hält einen Anteil von 0,93 Prozent an dem Unternehmen, das einen geschätzten Wert von umgerechnet 710 Millionen Euro hat. Dazu kommen noch andere private Vermögenswerte. Gemeinsam verfügen Sunak und Murthy über umgerechnet etwa 824 Millionen Euro und landeten damit auf der „Sunday Times Rich List“ – einer jährlichen Rangliste der reichsten Menschen Großbritanniens.
Murthys Kindheit
Murthy wurde 1980 in Indien in bescheidene Verhältnisse hineingeboren. Erst ein Jahr nach ihrer Geburt gründete ihr Vater das spätere Millionenimperium Infosys.
„Damals konnten wir uns zu Hause kein Telefon leisten“ zitiert CNN ihren Vater N. R. Narayana Murthy aus dem Buch „Legacy: Letters from Eminent Parents to their Daughters“. Murthys Mutter soll die erste weibliche Ingenieurin gewesen sein, die für den damals größten indischen Automobilhersteller arbeitete, so das Portal Inews.
Diese Erziehung soll Murthy bis heute geprägt haben. So zitiert etwa die indische „Vogue“ eine der Familie nahestehende Quelle: „Sie ist ein einfaches, familiäres Mädchen. Ihre Erziehung in der Mittelschicht hat das Wertesystem ihrer Familie intakt gehalten.“
Murthys Karriere
Später zog Murthy demnach nach Kalifornien, um an der Stanford Universität zu studieren. Dort lernte sie auch ihren Mann Rishi Sunak kennen, mit dem sie heute zwei Töchter hat – so steht es auf der Webseite des Premierministers. Das Paar heiratete demnach 2006 in einer zweitägigen Zeremonie im indischen Bangalore mit rund 1000 Gästen. Die Hochzeit stuften indische Medien als eine verhältnismäßig eher schlichte ein.
2007 versuchte sich Murthy als Gründerin und startete ihr eigenes Modelabel, Akshata Designs. Doch dieses brach schon nach drei Jahren zusammen, so der „Guardian“.
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Steuerskandal
Unfreiwillig wurde Murthy im Frühjahr dieses Jahres ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Wegen einer umstrittenen Regelung soll sie damals kaum Steuern gezahlt haben. Ihr Mann war zu dieser Zeit britischer Finanzminister und besitzt auch die britische Nationalität, Murthy hingegen hat die indische Staatsbürgerschaft. Wie der „Independent“ berichtet, wurde sie deshalb nach dem sogenannten „non-domiciled“-Status steuerrechtlich behandelt. Dieser Status ermöglicht es Menschen, die keinen Wohnsitz in Großbritannien haben, Steuern auf ausländische Einkünfte zu vermeiden. Um wohl auch die verärgerten Briten zu besänftigen, ließ sie dann aber im April erklären, dass sie nun auch ihr Einkommen im Ausland in Großbritannien versteuern werde.
Wie aus ihrem Linkedin-Profil hervor geht, arbeitet Murthy aktuell als Direktorin der Kapital- und Private-Equity-Firma Catamaran Ventures, der Fitnessstudio-Kette Digme Fitness und des Herrenausstatters New & Lingwood. Noch unklar ist, wie Murthy ihre Rolle als First Lady gestalten wird.