Verdächtiger festgenommen

Toter und Verletzte bei Macheten-Angriffen in spanischen Kirchen

Sanitäter und Polizisten bedecken die Leiche eines vermutlichen Kirchendieners, der bei einem Angriff getötet wurde.

Sanitäter und Polizisten bedecken die Leiche eines vermutlichen Kirchendieners, der bei einem Angriff getötet wurde.

Algeciras. Ein bewaffneter Angreifer hat in zwei spanischen Kirchen einen Messdiener mit einer Machete getötet und vier Menschen verletzt. Unter den Verletzten sei ein Priester, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere spanische Medien unter Berufung auf die Polizei. Der mutmaßliche Angreifer sei kurz darauf festgenommen worden.

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Die spanische Polizei durchsuchte am Donnerstag die Wohnung des Festgenommenen. Innenminister Fernando Grande-Marlaska teilte mit, die Polizei wolle herausfinden, ob die Tat vom Mittwochabend einen terroristischen Hintergrund hat. Grande-Marlaska bestätigte, dass es keine weiteren Verdächtigen gebe. Der Festgenommene wurde nach Angaben des Innenministeriums noch verhört.

Verdächtiger forderte Menschen auf, sich zum Islam zu bekennen

Die Leiche des Kirchendieners wurde den Berichten zufolge auf einem öffentlichen Platz vor einer Kirche der Stadt in Andalusien gefunden. Bei dem Verdächtigen handele es sich um einen 25-jährigen Marokkaner. Der Mann war Augenzeugen zufolge gegen 19 Uhr (Ortszeit) mit dem Ruf „für Allah“ in die Kirche San Isidro eingedrungen und forderte die Menschen auf, sich zum Islam zu bekennen, wie die Zeitung „elDiario.es“ berichtete. Den anwesenden Priester habe er mit der Machete verletzt. Drei Frauen hätten aus der Kirche flüchten können und aus einem nahegelegenen Friseurladen die Polizei alarmiert.

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Sanitäter und Polizisten bedecken die Leiche eines vermutlichen Kirchendieners, der bei einem Angriff getötet wurde. Das Motiv für die Tat war zunächst unklar.

Sanitäter und Polizisten bedecken die Leiche eines vermutlichen Kirchendieners, der bei einem Angriff getötet wurde. Das Motiv für die Tat war zunächst unklar.

Verfolger mit Machete getötet

Anschließend lief der Täter dem Bericht zufolge zu der nur 200 Meter entfernten Kirche La Palma gelaufen, wo er Geistliche bedroht habe. Der dortige Messdiener habe sich ihm entgegengestellt und ihn bis auf die Straße verfolgt, wo ihn der Angreifer dann tödlich verletzt habe, schrieb „elDiario.es“ weiter. Kurz darauf sei der mutmaßliche Täter von der Polizei festgenommen worden.

Der 25-Jährige stand wegen Radikalisierung bereits unter Beobachtung der Polizei. Das bestätigte das Innenministerium in Madrid auf Anfrage. Zuvor hatten spanische Medien darüber berichtet. Zunächst hatte es geheißen, der Mann sei der Polizei nicht bekannt gewesen. Der Marokkaner hatte sich nach Angaben des Ministeriums illegal in Spanien aufgehalten und habe abgeschoben werden sollen.

„Dies sind traurige Momente des Leidens“

Der Generalsekretär der spanischen Bischofskonferenz, Francisco García, schrieb auf Twitter, er habe die Nachricht vom Zwischenfall in Algeciras mit großem Kummer aufgenommen. „Dies sind traurige Momente des Leidens, wir sind geeint durch den Schmerz der Familien der Opfer und der Diözese von Cádiz.

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Das Rathaus der Stadt in Andalusien ordnete eine eintägige Trauer an, die Flaggen sollen auf halbmast gesetzt werden. „Wir sind alle fassungslos über diese Taten, die uns mit Kummer erfüllt haben“, erklärte Bürgermeister José Landaluce. „Algeciras ist immer eine Stadt gewesen, in der Eintracht und Toleranz regieren, ungeachtet Vorfällen wie diesen, die ein Bild schaffen, das nicht der Realität entspricht.“

Spaniens Premier Sanchez drückt seine Trauer aus

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez kondolierte ebenfalls. Er richte den Angehörigen des Messdieners, der bei dem Angriff in Algeciras getötet wurde, sein aufrichtiges Beileid aus, twitterte Sánchez. Den Verletzten wünsche er schnelle Genesung.

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Der regionale Regierungschef der autonomen Gemeinschaft Andalusien, Juanma Moreno, verurteilte das Verbrechen auf Twitter, rief zugleich aber zu Besonnenheit auf, während „die Fakten untersucht werden“. Er versicherte, dass „Intoleranz niemals einen Platz in unserer Gesellschaft haben wird“. Der Bürgermeister von Algeciras, José Ignacio Landaluce, äußerte sich erschüttert über die Tat und ordnete eine eintägige Trauer in der Stadt an.

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Algeciras liegt in der Nähe der Südspitze Spaniens und gegenüber einer Bucht von Gibraltar. Die Stadt hat einen wichtigen Hafen mit Fährverbindungen nach Nordafrika.

RND/dpa/AP

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