Mild wie nie zuvor

Temperaturen bis zu 21 Grad an Silvester: „Wird ein rekordträchtiger Jahreswechsel“

Der Glanz der Wunderkerzen macht auch Feierstimmung – aber vielen reicht das am Silvesterabend nicht aus. Die Stadt Mölln aber hat eine klare Meinung zu Raketen, Donnerschlägen und Co.

Der 31. Dezember könnte in vielen Teilen Deutschlands so mild werden wie nie zuvor.

Deutschland steht ein sehr milder Jahreswechsel bevor. Bis zu 21 Grad sind für Silvester vorhergesagt. Der Meteorologe Jürgen Schmidt vom Wetterkontor rechnet mit vielen Temperaturrekorden am 31. Dezember. „Viele Rekorde sind von Silvester vor einem Jahr. Es sieht aktuell so aus, als könnten die in vielen Regionen Deutschlands schon wieder gebrochen werden. Es wird ein sehr rekordträchtiger Jahreswechsel“, sagt der Experte gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die meisten, noch aktuellen Rekordwerte von Silvester vor einem Jahr liegen Schmidt zufolge bei ungefähr 16 bis 17 Grad. Entlang des Rheins erwartet er am Silvestertag Temperaturen von 19 bis 21 Grad. Auch in München und im Alpenvorland könnte die 20-Grad-Marke geknackt werden. Im Norden sowie im Osten werden nicht ganz so hohe Werte erreicht, bis zu 18 Grad sind allerdings drin – was für viele Wetterstationen ebenfalls Rekorde bedeuten würde. In der Silvesternacht wird es bis zu 13 Grad geben.

Klima-Check

Erhalten Sie die wichtigsten News und Hintergründe rund um den Klimawandel – jeden Freitag neu.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Regen und Wind trüben die Silvesterstimmung

Getrübt wird das milde T-Shirt-Wetter im Norden, Nordwesten und an der Nordseeküste durch einen grauen, wolkenverhangenen Himmel. Dort ist tagsüber und auch in der Silvesternacht immer wieder Regen und Sprühregen möglich. „Da könnte es beim Feuerwerk nass werden“, sagt Schmidt. In der Mitte bleibt es weitgehend, im Süden garantiert trocken.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Vor allem im Norden, Westen und auf den Höhen der Mittelgebirge wird es zudem sehr windig. An der Nordsee sind auch Sturmböen möglich. „Je weiter man im Norden ist, desto windiger wird es“, erklärt Schmidt. Auch in der Nacht kann es zu starken Böen kommen. „Das ist beim Feuerwerk natürlich nicht so schön“, meint der Experte gegenüber dem RND.

Neujahr bleibt mild – und rekordträchtig

Die Temperaten bleiben an Neujahr weiter sehr mild. Im Südwesten erwartet Schmidt zwischen 17 und 20 Grad. Auch im Osten können bis zu 17 Grad erreicht werden. Wie am Silvestertag können auch an Neujahr etliche Rekorde fallen. In Berlin wird beispielsweise ein Höchstwert von 17 Grad erwartet – der aktuelle Rekord am 1. Januar in der Hauptstadt liegt bei 13 Grad. „Das wäre ein absoluter Allzeitrekord“, betont Schmidt.

Die Wolken und der Regen stagnieren im Nordwesten und an der Nordseeküste, der Wind schwächt dafür etwas ab. „Je weiter man im Süden und Südosten ist, desto schöner wird es“, sagt der Meteorologe. Zum Neujahrsskispringen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen prognostiziert Schmidt „Topwetter“ bei bis zu 14 Grad und viel Sonnenschein. „Optimal für Wintersport.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Auch in der ersten Januarwoche geht es mild weiter, auch wenn die Temperaturen etwas sinken. Am Dienstag kommt ein bisschen kältere Luft nach Deutschland. Die Höchstwerte liegen dann bei zwischen 5 und 10 Grad. In den Mittelgebirgen könnte es ein wenig schneien, ein Wintereinbruch ist allerdings bis auf Weiteres nicht zu erwarten. „Wer den Winter mag und ihn vor Weihnachten nicht genossen hat, für den sieht es leider schlecht aus“, scherzt Schmidt.

Wintersturm „Elliott“ beschert Deutschland warmes Silvesterwetter

Dass die Temperaturen an Silvester und Neujahr so warm sind, liegt ironischerweise an Wintersturm „Elliott“, der in den USA für einen der schlimmsten Schneestürme der vergangenen 50 Jahre mit Temperaturen von bis zu minus 40 Grad sorgte. „Die Kälte aus den USA kommt jetzt nicht zu uns. Dennoch gibt es Auswirkungen auf unser Wetter“, erklärt Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Kaltluft fließt aktuell über Neufundland auf den warmen Atlantik. Dort facht sie die Tiefdruckbildung an. Das hat zur Folge, dass tiefer Luftdruck auch in höheren Luftschichten ungewöhnlich weit nach Süden – bis zu den Azoren – ausgreifen kann.

Dort befindet sich gewöhnlich ein Hochdruckgebiet. Das wird nun nach Osten über das Mittelmeer verschoben. Zwischen ihm und dem weit nach Süden reichenden Tiefdruckkomplex kommt es zu einer kräftigen südwestlichen Strömung. Durch sie werden subtropische Luftmassen aus Nordwestafrika und von den Kanaren zu uns geführt. „Es ist die zu dieser Jahreszeit wärmste mögliche Luftmasse“, sagt Herold.

Aber das allein sorgt nicht für Rekorde, dafür müssen weitere Voraussetzungen erfüllt werden. Sonne muss die Luft tagsüber erwärmen. Um die Kaltluft auszuräumen, wird Wind benötigt. Trotz der Rekordwärme: Der Dezember-Allzeitrekord von 1989 mit 24 Grad ist laut DWD wahrscheinlich nicht in Gefahr.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mit dpa-Material

Mehr aus Panorama

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken