„Ich lebe noch“: Papst Franziskus verlässt das Krankenhaus – und ist zu Scherzen aufgelegt
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Papst Franziskus winkt aus seinem Auto, als er das Agostino Gemelli Universitätskrankenhaus verlässt, nachdem er wegen einer Bronchitis behandelt wurde, so der Vatikan.
© Quelle: Gregorio Borgia/AP
Nach drei Nächten hat Papst Franziskus das Krankenhaus in Rom am Samstag wieder verlassen, in dem er wegen einer Bronchitis behandelt worden ist. Mittlerweile geht es ihm wieder so gut, dass er zu Scherzen aufgelegt ist. Nach seiner Entlassung sagte er den vor der Gemelli-Klinik wartenden Journalisten: „Ich lebe noch.“
Papst lobt Klinik-Mitarbeiter und betet mit Eltern von totem Mädchen
Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus hat Papst Franziskus das Personal in Kliniken und im Gesundheitswesen gelobt. „In Krankenhäusern ist Heldenhaftigkeit gefragt und auch Zärtlichkeit mit den Kranken“, sagte der Pontifex am Samstag vor Journalisten. Er selbst war seit Mittwoch in der Poliklinik Gemelli wegen einer Bronchitis behandelt worden. „Als Kranke sind wir alle launisch“, ergänzte er, „die Launen gehören zu Krankheiten dazu“. Franziskus sagte, er bewundere die Menschen, die in Kliniken arbeiteten.
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April 1, 2023, ROME, ITALY: Pope Francis leaves the Agostino Gemelli hospital where is hospitalized, following a respiratory infection excluding Covid-19, in Rome, Italy, 01 April 2023. ANSA/ANGELO CARCONI ROME ITALY - ZUMAa110 20230401_zaf_a110_001 Copyright: xAngeloxCarconix
© Quelle: IMAGO/ZUMA Wire
Nach dem Gespräch mit Reportern vor der Gemelli-Klinik wandte sich der Pontifex an eine weinende Frau. Deren fünfjährige Tochter Angelica war in der Nacht gestorben, wie ein Mitarbeiter dem Oberhaupt der katholischen Kirche zuflüsterte. Franziskus nahm die Frau in den Arm und streichelte ihren Kopf. Zusammen mit ihr und ihrem Partner sprach er dann ein Gebet und segnete die beiden. „Nur Mut!“, sagte er, wie auf Videos von diesem Moment zu hören war.
In diesen knapp drei Tagen im Krankenhaus habe er keine Angst gehabt, erzählte Franziskus. An den Gottesdiensten am Palmsonntag, in der anstehenden Karwoche und an den Ostertagen werde er teilnehmen, kündigte er an.
Behandlung wegen Bronchitis
Der 86-Jährige wurde seit Mittwoch wegen einer Bronchitis behandelt. Der Donnerstag sei positiv verlaufen, teilte Bruni mit. Bei einem gemeinsamen Abendessen des Papstes mit Ärzten, Pflegern, Assistenten und Sicherheitsleuten gab es Pizza. Nach dem Frühstück am Freitag habe Franziskus Zeitungen gelesen und gearbeitet, hieß es weiter.
Außerdem besuchte er in der Klinik die Kinderkrebsstation. Dort verteilte der Papst unter anderem Schokoladeneier, Rosenkränze und Bücher an die Kleinen. Während der halbstündigen Visite taufte er zudem einen erst wenige Wochen alten Jungen auf den Namen Miguel Angel, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Auf den ersten Fotos und in einem kurzen Video, die seit seiner Einweisung veröffentlicht wurden, wirkte der Pontifex recht munter.
Zuvor hatte Giovanni Battista Re, als Dekan des Kardinalskollegiums einer der erfahrensten und einflussreichsten Männer in der Kurie, verkündet, dass er Franziskus am Samstag im Vatikan erwarte.
Teilnahme an Gottesdiensten zu Ostern
Battista Re deutete an, dass der Papst nach seiner Entlassung bei den in den nächsten Tagen anstehenden wichtigen Gottesdiensten dabei sein werde. Franziskus könnte den Messen offiziell vorstehen, auch wenn er voraussichtlich nur neben dem Altar sitzen werde. Zelebriert werden die Feiern von anderen Kirchenmännern, wie Battista Re schon am Donnerstag gegenüber Medien angekündigt hatte: Er selbst etwa werde am Ostersonntag den Gottesdienst halten. Für den Palmsonntag davor sei Kardinal Leonardo Sandri vorgesehen.
Am Donnerstagabend hatten die Ärzte der Poliklinik Gemelli in Rom mitgeteilt, dass Franziskus mit einem Antibiotikum wegen einer Bronchitis behandelt werde. Der Sprecher des Heiligen Stuhls gab bekannt, dass der Pontifex sich den Tag über ausgeruht und ein bisschen gearbeitet habe. Am Freitagmorgen meldeten Medien, dass sich der Zustand des Argentiniers weiter verbessert habe und Mediziner optimistisch seien.
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Die Krankenhauseinweisung des Papstes sorgte in der katholischen Kirche und in der Kurie für Aufregung. Weil in wenigen Tagen die Karwoche und dann Ostern anstehen, gab es Befürchtungen, dass Franziskus bei den wichtigsten Feiern des Kirchenjahres im Vatikan nicht dabei sein könnte. Diese sind unter anderem die Chrisammesse am Gründonnerstag mit der Weihe der Öle für Firmung und Krankensalbung, der Karfreitag mit dem Kreuzweg am Kolosseum, die Osternacht im Petersdom und der Gottesdienst an Ostersonntag vor Zigtausenden Gläubigen auf dem Petersplatz mit dem anschließenden Segen „Urbi et orbi“.
RND/vkoe/dpa