Falsche Jugendamtsmitarbeiter fordern Herausgabe von Kind
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Ein Polizist steht im Regen vor einem Streifenwagen dessen Blaulicht aktiviert ist.
© Quelle: dpa
Duisburg/Gelsenkirchen. Wenige Tage nach Gelsenkirchen hat auch die Stadt Duisburg wegen eines konkreten Falles vor falschen Jugendamtsmitarbeitern gewarnt. Ein unbekannter Mann und eine unbekannte Frau hätten am Donnerstagmittag bei einer Familie im Stadtteil Hüttenheim einen falschen blauen Dienstausweis vorgezeigt und dabei Zutritt zu der Wohnung gefordert. Sie verlangten gezielt die Herausgabe des jüngsten Kindes. Nach Angaben der Polizei habe die 30 Jahre alte Mutter sofort die Tür geschlossen und sich anschließend beim Jugendamt erkundigt. "Alles richtig gemacht", sagte eine Sprecherin der Stadt Duisburg am Freitag. Mehrere Medien hatten zuvor über den Vorfall berichtet.
"Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte ein Sprecher der Duisburger Polizei am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. So sei bislang etwa unklar, ob es sich um versuchte Kindesentführung handele oder eine bislang unbekannte Form des Trickbetrugs, um in fremde Wohnungen zu gelangen und sie für Diebstähle auszukundschaften. Auch ein möglicher Zusammenhang zum Vorfall in Gelsenkirchen werde geprüft. Im Fall Duisburg sei das Kind, auf das sich die Unbekannten bezogen, ein nicht einmal einjähriges Mädchen. Die etwa 40 Jahre alte Frau und der etwa 45 Jahre alte Mann hätten akzentfreies Deutsch gesprochen.
Gelsenkirchen warnte bereits am vergangenen Freitag
Die Polizei riet, im Zweifel keinen Fremden in die Wohnung zu lassen und die Türen sofort zu schließen. Die Stadt Duisburg mahnte: "Bitte lassen Sie sich immer den Dienstausweis der städtischen Mitarbeiter (am städtischen Siegel zu erkennen) vorzeigen und wenden sich bei Zweifeln umgehend an das Jugendamt der Stadt.
Gelsenkirchen hatte am vergangenen Freitag vor falschen Jugendamtsmitarbeitern gewarnt. Bei einer Familie hätten sich zwei unbekannte Frauen als Jugendamtsmitarbeiter ausgegeben und die Herausgabe eines Kindes gefordert. Einen Dienstausweis konnten sie nicht vorzeigen. Dies sei unbedingt erforderlich, betont die Stadt. Neue Erkenntnisse zu dem Fall aus der vergangenen Woche lägen der Stadt nicht vor, sagte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage.
RND/dpa