Kunstraum Benther Berg: Austellung mit Jochen Weise
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Jochen Weise aus Meinersen zeigt im Kunstraum Benther Berg reale Motive, die mit erdachten Elementen und Farbflächen kombiniert sind.
© Quelle: Ingo Rodriguez
Benthe. Wenn es um den Künstler Jochen Weise aus Meinersen geht, ist es nicht nur angebracht, seine Werke und sein Wirken als hochkarätig zu bezeichnen. Der mehrfach mit begehrten Kunststipendien bedachte Mann ist mit inzwischen 72 Jahren auch als sehr erfahrener, weltoffener und bekannter Künstler einzustufen. Immerhin sind einige seiner Werke derzeit in Peking zu sehen. In Kürze werden Bilder von ihm auch in Südafrika Station machen. „In Peking ist es aber nur eine Ausstellungsbeteiligung“, sagt er bescheiden.
Dem klassischen Klischee eines extravaganten Künstlers wird der langjährige Hobbyfußballer und sehr aktive Rennradfahrer nicht gerecht. Davon können sich am Sonntag, 24. Februar, um 11 Uhr die Besucher im Kunstraum Benther Berg überzeugen. Weise eröffnet dort dann seine neue Wanderausstellung. Zu sehen sind bis zum 31. März rund 40 seiner Exponate: Ölmalereien, Aquarelle und Holzschnitte mit Motiven aus seiner dörflichen Lebenswelt im Landkreis Gifhorn – reale Motive, fantasievoll arrangiert mit erdachten Elementen und Farbflächen.
Dass Weise sein Atelier im Künstlerhaus Meinersen hat, ist bezeichnend für sein Wirken. „Dort war ich vor 30 Jahren der erste Stipendiat“, erzählt er. Das 1765 errichtete Künstlerhaus im ehemaligen Wohnhaus eines Amtsrichters wird inzwischen von ihm geleitet. In dem dazu gehörigen Verein sitzt Weise im Vorstand.
Bevorzugte Motive findet er auf dem Land
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Jochen Weise aus Meinersen zeigt im Kunstraum Benther Berg reale Motive, die mit erdachten Elementen und Farbflächen kombiniert sind.
© Quelle: Ingo Rodriguez
Aller Weltoffenheit zum Trotz findet Weise inzwischen im dörflichen Umfeld von Meinersen seine bevorzugten Motive: „Hinter alten Schuppen und Scheunen lassen sich planlos abgelegte Gegenstände finden, die eine eigene Ästhetik von Nostalgie und Zerfall entwickeln“, sagt er. Seine künstlerische Freiheit besteht auch darin, dass er die realen Motive mit erdachten Elementen kombiniert: Auf einem seiner mehrschichtig gestalteten Ölgemälde hat er einen zerplatzten Maschendrahtzaun hinzu gefügt. „Das passte gut rein“, sagt er. Weise ergänzt auch Farbflächen und wählt skurrile Perspektiven. „Holzschnitte fertige ich an, wenn mich eine Szene grafisch reizt“, sagt er.
Beim Kunstraum für Ausstellung beworben
Mit seinen zuletzt entstandenen Werken befindet sich Weise derzeit auf Niedersachsentour und will bewusst kleinere Kunstvereine einbinden. „Beim Kunstraum habe ich mich deshalb einfach beworben“, sagt er. Dass Weise große Projekte zielstrebig, aber unkompliziert angeht, verrät eine Geschichte aus der Kindheit: „Ich wollte schon mit zwölf Jahren nur noch Sport machen und Maler werden“, sagt er. Und bis heute fahre er sehr weite Strecken auf dem Rennrad und arbeite täglich sechs Stunden in seinem Atelier.
Von Ingo Rodriguez