E-Paper
Ronnenberg

Bürger und Politiker lehnen Haldenabdeckung ab

„Der weiße Kaliberg gehört zum Ronnenberger Stadtbild“: Maik Hartje (von links) und Marc Bierhance von der BI, Michael Schauppner, Kerstin Liebelt, Rudi Heim und Paul Krause sind sich einig.

„Der weiße Kaliberg gehört zum Ronnenberger Stadtbild“: Maik Hartje (von links) und Marc Bierhance von der BI, Michael Schauppner, Kerstin Liebelt, Rudi Heim und Paul Krause sind sich einig.

Ronnenberg. Die Bürgerinitiative (BI) Ronnenberg "Bauschuttdeponie - Nein Danke!" und die Politik sind sich einig: Die geplante Abdeckung der Kalihalde mit Bauschutt darf nicht kommen. Zu einer Sprechstunde der SPD-Abteilung Ronnenberg kamen am Freitagabend mehr als 60 Bürger ins Gemeinschaftshaus, um ihre Bedenken vorzutragen. SPD-Landtagsabgeordnete Kerstin Liebelt sagte zu, dass sie dem Niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies einen Besuch vor Ort vorschlagen wird und die Argumente der Bürgerinitiative und der Politik in ihre Landtagsfraktion tragen werde.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Bürger fürchten Lärm und Gesundheitsbelastungen

Vorsitzender Marc Bierhance und Maik Hartje von der BI Ronnenberg überreichten eine Erklärung und eine Informationsmappe an Liebelt und den SPD-Regionsabgeordneten Paul Krause. Darin führten sie zahlreiche Bedenken auf. So rechnen die BI-Mitglieder etwa mit einem extremen Lärmpegel und sehr hohen Kohlendioxydbelastungen durch den täglichen Last-Verkehr mit bis zu 60 An- und Abfahrten zur Kalihalde und dem Einsatz von Planierraupen zur Ablagerung des Bauschutts. Außerdem warnen sie vor einer Gesundheitsbelastung durch kontaminierten Bauschutt-Staub sowie massive Verschattungen der direkten Wohnbereiche bei einer geplanten Haldenaufschüttung um bis zu 25 Metern. Auch mit Einschränkungen der Feldmark als Naherholungsgebiet sei zu rechnen – was zu einer Wertminderung von rund 600 Wohngrundstücken rund um den Kaliberg führen könne. "Neben den nicht einschätzbaren Umweltbelastungen droht ein riesiger Verlust von Lebens-, Wohn- und Freizeitqualität über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren während der Deponieaufschüttung", unterstrich Bierhance.

Bislang hat das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) eine Antragskonferenz abgehalten, um den Rahmen für vorbereitende Untersuchungen abzustecken. Ein Antrag des Unternehmens Menke Umwelt Service als Bauschuttaufbereitungsbetrieb für eine Deponie auf der Ronnenberger Kalihalde ist beim LBEG offensichtlich noch nicht eingegangen. "Im Moment liegt kein konkretes Papier vor. Wir können derzeit noch nichts unternehmen", sagte Liebelt. Die Firma halte sich bedeckt. Auch ein Schreiben von Bürgermeisterin Stephanie Harms zur einstimmigen Resolution des Rates der Stadt Ronnenberg wurde nicht beantwortet. "Eigentlich ein ziemliches respektloses Verhalten", merkte Hartje an.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Der weiße Kaliberg gehört zum Stadtbild“

Die ausführliche Darstellung des Regionsabgeordneten Krause beantworteten die Zuhörer mit Applaus. Krause informierte darin die Region als Fachverwaltung, die als untere Wasserbehörde, Abfallbehörde und Bodenschutzbehörde in ein künftiges Verfahren eingebunden sein wird. „Der weiße Kaliberg gehört zum Ronnenberger Stadtbild, und so soll es auch in Zukunft bleiben“, betonten die beiden BI-Mitglieder Bierhance und Hartje. „Wir stellen alle eine bürgerliche und politische Unterstützung auf breiter Basis fest, um die Deponieschuttablagerung auf der Kalihalde abzuwenden“, ergänzte Michael Schauppner, Vorsitzender der SPD-Abteilung Ronnenberg.

Von Georg Weber

Mehr aus Ronnenberg

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken