Klimaschutz-Pilger kommen nach Jeinsen
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In Bonn sind die Klimaschutzpilger am 9. September gestartet
© Quelle: Simon Veith
Jeinsen. Bis zu 30 Pilger werden die Nacht zu Mittwoch, 3. Oktober, in Jeinsen verbringen. Sie beteiligen sich am Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit, der unter dem Motto „Geht doch“ von Bonn durch mehrere Braunkohlereviere bis ins polnische Kattowitz führt. Dort findet ab dem 3. Dezember die Weltklimakonferenz statt, bei der über die Spielregeln für die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens verhandelt wird. Zu den Forderungen der Pilger zählen unter anderem ein verbindliches Regelwerk zur Umsetzung des Abkommens, die Einleitung des Kohleausstiegs mit einem sozial verträglichen Strukturwandel in den Braunkohlerevieren sowie mehr Gerechtigkeit beim Umgang mit den Auswirkungen der Klimaveränderungen.
In Jeinsen werden die Pilger am Dienstag, 2. Oktober, aus Springe kommend gegen 17.30 erwartet. In einer Andacht eine Stunde später in der Kirche können sie, aber auch die Einheimischen, ihre Motivation zur Teilnahme am Pilgerweg und ihre persönliche Betroffenheit durch den Klimawandel darlegen, erläutert Pastor Siebo Schott, der den Aufenthalt in Jeinsen organisiert. Mit dabei sein wird auch Dagmar Moldehn, Klimaschutzmanagerin der Stadt Pattensen. Schott würde sich außerdem freuen, wenn sich auch politische Vertreter der Stadt zu dem Thema äußern würden. Das gilt auch für die anschließende Zusammenkunft im Gemeindehaus zu einem gemeinsamen Essen. Am nächsten Tag führt der Pilgerweg nach Hannover, wo dann ein Ruhetag folgt, bevor es am Freitag weitergeht nach Sehnde.
Untergebracht werden die auswärtigen Pilger zum Teil in Privatquartieren, zum Teil aber auch in der Turnhalle. Dort habe es zwar zunächst aus Brandschutzgründen Probleme mit der Genehmigung gegeben, berichtet Schott. Aber letztlich habe die Stadt doch noch zugestimmt, nachdem Ratsmitglied Dirk Meyer (UWJ) in der jüngsten Ratssitzung nach den Gründen für die Ablehnung gefragt hatte. „Das Gemeindehaus wäre auch zu klein gewesen, und dort gibt es keine Duschen“, sagt der Pastor.
Auf dem Pilgerweg können Menschen jeglicher Konfession und jeden Alters mitlaufen – einen Tag, eine Woche oder die gesamte Strecke. Voraussetzung ist, dass sie sich einen Marsch von täglich etwa 25 Kilometern zutrauen. In jedem Fall ist eine Anmeldung auf www.klimapilgern.de/anmeldung erforderlich. Wer unterwegs übernachten will, muss einen Schlafsack und eine Isomatte mitbringen.
Von Thomas Böger