Den kleinen Laden gibt es dort schon gefühlte Ewigkeiten, den Besitzer erst seit einem Jahr: Hidir Dündar betreibt das Geschäft an der Isernhagener Straße 23. Wir haben ihn begleitet – und herausgefunden, warum es ein „Haben wir nicht“ nicht gibt.
Altwarmbüchen.Der Name sorgt immer wieder für Irritationen. Warum heißt der Kiosk, der sich an der Isernhagener Straße 23 in Altwarmbüchen befindet, seit fast exakt einem Jahr eigentlich Kiosk 62? Diese Frage stellen viele Kunden dem Betreiber Hidir Dündar. Die Antwort ist simpel: „Es erinnert an die alte Heimat“, sagt der Kioskbesitzer. Er stammt aus dem Gebiet Dersim in der Türkei, das etwa der heutigen Provinz Tunceli entspricht. „Hier haben die Autokennzeichen ein H, dort haben sie eine 62“, sagt Dündar.
Bereits 1986 kam er nach Deutschland, lebt inzwischen seit 21 Jahren mit seiner Familie in Altwarmbüchen, etwa 500 Meter Fußweg vom Kiosk entfernt. Vor etwas mehr als einem Jahr kam Dündar der Gedanke, den Kiosk zu übernehmen. „Ich wollte etwas, an dem sich die ganze Familie beteiligen kann“, sagt er. Mit der Familie meint der 48-Jährige seine berufstätige Frau Hüsniye (48) sowie die Söhne Deniz (25, Ausbildung zum Bürokaufmann), Dersim (21, Student) und Diren (17, Schüler). Und passenderweise holt sich Dersim genau in diesem Moment eine Einkaufsliste ab – und merkt noch kurz mit einem Augenzwinkern an: „Als mein Vater anfangs die Idee hatte, habe ich ihn für verrückt erklärt.“