Warum Hannovers Tempo-30-Test richtig ist – und dennoch Enttäuschungen drohen

Hannover. Tempo runter auf vier wichtigen Hauptverkehrsstraßen in Hannover: Ab Montag sind auf Teilen der Marienstraße und Podbielskistraße sowie in der Wedekindstraße und im Großen Hillen maximal 30 Kilometer pro Stunde erlaubt. Mit einem Test wollen Stadt und Region herausfinden, wie sich eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Lärm, Sicherheit und Lebensqualität auswirkt.
Die Sache ist mindestens einen Versuch wert. Untersuchungen zu europäischen Städten, die Tempo-30-Bereiche deutlich ausgeweitet haben, dokumentieren Rückgänge von Verkehrstoten und Verletzten um mehr als ein Drittel.
Ein Jahr keine Verkehrstoten in Helsinki
Besonders konsequent ist diesen Weg Helsinki gegangen, wo Tempo 30 mittlerweile auf einem Großteil der Straßen gilt. Einer der wesentlichen Faktoren, warum die finnische Hauptstadt zuletzt mehr als ein Jahr lang keinen Verkehrstoten zu verzeichnen hatte.
Allerdings könnte der Tempo-30-Test in Hannover auch Enttäuschungen nach sich ziehen. Denn selbst wenn deutlich positive Effekte zu verzeichnen sein sollten, ist nicht garantiert, dass es nach dem einjährigen Versuch bei reduzierten Geschwindigkeiten bleibt. Trotz Lockerungen in der Straßenverkehrsordnung bleiben die Spielräume für eine dauerhafte Einrichtung auf Hauptverkehrsstraßen begrenzt.
Tempo 30: Mehr Spielräume für Städte
Zeit, das zu ändern. Städte und Gemeinden wissen besser als der Bund, wo auf ihren Straßen Tempo 30 etwas bringt und wo die Einführung keine nennenswerten Effekte hätte. Erst recht, wenn diese einmal gründlich untersucht werden.
NP
