Der Vater eines kleinen Jungen muss einem Radfahrer 8400 Euro zahlen. Das entschied das Landgericht Hannover. Der damals 31-Jährige war in Seelze gestürzt, weil plötzlich vor ihm ein Spielzeugauto auf die Straße rollte. Ganz unschuldig war der Radler daran aber auch nicht.
Hannover. Das Landgericht Hannover hat einem Fahrradfahrer 8400 Euro Schadenersatz und Schmerzensgeld zugesprochen. Der Mann war am 24. April 2021 auf der Stemmer Straße in Seelze unterwegs, als plötzlich vor seinen Reifen das Spielzeugauto eines Vierjährigen auf der Straße auftauchte. Der damals 31-Jährige konnte nicht mehr bremsen oder ausweichen und stürzte. Die 7. Zivilkammer gab dem Elektriker nun recht – allerdings hatte der Radfahrer den Unfall in Teilen auch selbst zu verantworten.
Denn: Grundsätzlich hätten dem Gestürzten sogar 9000 Euro zugestanden, er selbst hatte sogar 10.500 Euro gefordert. „Doch es wurde eine Mithaftungsquote des Klägers in Höhe von 15 Prozent berücksichtigt“, sagt Gerichtssprecherin Annika Osterloh. Heißt: Der 31-Jährige hatte eine Teilschuld, denn nach Auffassung der Kammer muss der Mann zu jedem Zeitpunkt sein Rad beherrschen. Der Kläger hatte angegeben, mit rund 25 Stundenkilometer unterwegs gewesen zu sein. Dies wertete das Gericht als „nicht angepasst“, da der Kläger Kind und Vater bemerkt hatte. Außerdem hörte er nach eigenen Angaben das „Surren“ des Fernlenkautos.