Liebe Leserinnen, liebe Leser,

von morgen an beginnen die Streiktage in dieser Woche. Zunächst gehen die Ärzte des Marburger Bundes auf die Straße - Siloah-Klinik, Nordstadtkrankenhaus, Geriatrie Langenhagen, Kliniken Agnes Karll Laatzen, Großburgwedel, Lehrte, Neustadt, Robert Koch Gehrden sowie die Psychiatrien Langenhagen und Wunstorf sind davon betroffen. Diverse geplante Operationen müssen verschoben werden. Am Mittwoch und Donnerstag bleibt dann der Müll liegen sowie Busse und Bahnen bleiben in den Depots. Man könnte sagen, dass die reduzierte Mobilität ein wenig Entschleunigung in unser Leben bringen könnte. Oder dass das mit dem Müll nicht so schlimm ist.

Das ist es aber nur bedingt. Denn das Leben geht weiter. Müllbeutel füllen sich und müssen in die Tonne. Kinder müssen in die Schule und haben nicht immer die Möglichkeit auf den Fußweg oder das Fahrrad auszuweichen - dann müssen die Eltern ran und es irgendwie organisieren, dass der Nachwuchs den Unterricht nicht verpasst. Vom Weg zur Arbeit ganz zu schweigen.

Nun soll so ein Streik ja auch weh tun. Ansonsten wäre das Druckmittel der Gewerkschaften nur ein zahnloser Tiger. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass die Sympathie und das Wohlwollen - die Forderungen nach mehr Lohn sind in diesen von der Inflation bestimmten Zeit ja durchaus berechtigt - für die Streikenden irgendwann ein Ende hat. Das gilt übrigens auch für das Verständnis gegenüber allzu unbeweglichen Arbeitgebern, auch wenn diese mit ihren Mitteln sorgsam haushalten müssen.

Für diese Woche müssen wir da also durch - und uns den Streikumständen ergeben. Doch am kommenden Montag werden die Verhandlungen über die Löhne fortgesetzt. Da sollten endlich Einigungen her.

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Bleiben Sie dran!

Sönke Lill

Chef vom Dienst

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