Auftakt in die Streikwoche: Am Montagvormittag haben etwa 200 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes vor dem Neuen Rathaus demonstriert. Verdi hatte zu der Maßnahme aufgerufen. Grund: Die Arbeitgeber hatten die zweite Runde der Tarifverhandlungen ohne Angebot verstreichen lassen.
Hannover.„Im Frühjahr wurde uns auf die Schultern geklopft, jetzt bekommen wir den Schlag ins Gesicht“, findet Olaf Hartmann, Verdi-Gewerkschaftssekretär des Bezirks Hannover-Heide-Weser, deutliche Worte. Weil die zweite Runde der bundesweiten Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst am 22. und 23. September ohne Angebot der Arbeitgeber zu Ende gingen, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft in dieser Woche zu Streiks aufgerufen. Montagvormittag war der Auftakt: Etwa 200 Beschäftigte der Landeshauptstadt versammelten sich dafür auf dem Trammplatz vor dem Neuen Rathaus, machten ihrem Ärger lautstark Luft.
„Die Härte der Arbeitgeber ist nicht nachvollziehbar“, unterstreicht Hartmann. Speziell in der Corona-Zeit hätten die Beschäftigten bewiesen, etwa durch Überstunden, dass der öffentliche Dienst im internationalen Vergleich auch in Krisenzeiten gut funktioniert. Er bemängelt: „Es wird uns vorgeworfen, dass wir mit unseren Forderungen verantwortungslos handeln. Doch es ist genau anders herum. Die Arbeitgeber ziehen sich aus der Verantwortung, das kann nicht sein.“ Weiter: „Wir akzeptieren keine Nullrunde. Im Fall der Fälle streiken wir weiter.“