Mit Einbruch der Dunkelheit nimmt der Verkehr auf dem Straßenstrich in Hannover spürbar zu. Im Schritttempo fahren potenzielle Freier die Straßen ab, an denen Prostituierte ihre Dienste anbieten. Die Sexarbeiterinnen haben die Plätze, an denen sie stehen, untereinander fest aufgeteilt.
Hannover.Es ist kurz nach 20 Uhr. Auf dem Straßenstrich in Hannovers City erwacht langsam das Leben. Nach und nach nehmen die Prostituierten ihre Positionen ein. Zwischen der Herschelstraße, Andreaestraße und Mehlstraße sind die Standplätze fest vergeben. Jede Sexarbeiterin hat ihr eigenes Revier. Eine brünette, zierliche Bulgarin (37), die sich Lilly nennt, ist an diesem Abend die erste, die sich an der Herschelstraße Freiern anbietet. Mit Einbruch der Dunkelheit nimmt der Verkehr auf den Straßenstrich spürbar zu: Mehr Autos und mehr Motorräder bedeuten für Lilly und ihre Kolleginnen größere Chancen, in dieser Nacht den einen oder anderen Kunden zu machen – und Geld zu verdienen.